Konjunktur und Frost: Energieverbrauch steigt

Konjunktur und Frost: Energieverbrauch steigt

21.12.2010 | Energienachrichten

Der Energieverbrauch in Deutschland wird in diesem Jahr um mehr als 4 Prozent steigen. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen geht davon aus, dass infolge des guten Konjunkturverlaufs sowie der kühlen Witterung zu Beginn und am Ende des Jahres der Energieverbrauch in Deutschland eine Höhe von 14.012 Petajoule (PJ) erreichen wird. Das sind 549 PJ mehr als im Vorjahr. Damit kehrt der Verbrauch aber noch nicht auf das Niveau vor dem konjunkturellen Einbruch des Jahres 2008 zurück.

Der Verbrauch an Mineralöl steigt um gut 1 Prozent. Die Nachfrage nach Diesel erhöht sich um über 4 Prozent, demgegenüber sinkt der Verbrauch an Ottokraftstoff um rund 2 Prozent. Der Absatz an Rohbenzin und Flüssiggas nimmt konjunkturbedingt zu, die Nachfrage nach Flugkraftstoffen ist stabil. Beim schweren Heizöl wirkt sich das hohe Preisniveau negativ auf den Absatz aus. Der Absatz von leichtem Heizöl steigt dagegen um etwa 3 Prozent. Der Erdgasverbrauch in Deutschland erhöht sich um 3,7 Prozent. Die niedrigen Temperaturen in den ersten Monaten des Jahres sowie am Jahresschluss sorgen für einen erhöhten Absatz auf dem Wärmemarkt. Der Verbrauch an Steinkohle erhöht sich kräftig um mehr als 15 Prozent. Der Primärenergieverbrauch an Braunkohle liegt leicht über dem Niveau des Vorjahres. Die inländischen Kernkraftwerke können ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch um knapp 3 Prozent steigern. Die erneuerbaren Energien tragen mit 1.312 PJ zur Energiebilanz 2010 bei. Das sind 6,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft steigt um 2 Prozent, die der Windkraft geht dagegen um knapp 3 Prozent zurück. Einen gewaltigen Sprung macht die Photovoltaik: Ihr Beitrag wächst um mehr als 80 Prozent. Biogas und Biokraftstoffe können um 15 Prozent beziehungsweise knapp 4 Prozent zulegen. Der Anteil aller erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch steigt von 9,1 auf 9,4 Prozent.

Der höhere Energieverbrauch wird zu einem Anstieg des energiebedingten CO2-Ausstoßes führen, da sich nach den Berechnungen der AG Energiebilanzen beim Mix der Energieträger 2010 nur geringfügige Veränderungen zugunsten CO2-armer Energieträger ergaben und etwa zwei Drittel des gesamten Verbrauchszuwachses auf kohlenstoffhaltige Energieträger entfällt. Gerechnet wird mit einer Zunahme der energiebedingten CO2-Emissionen um knapp 4 Prozent.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft


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