Mangelhafte Entsorgung von Energiesparlampen

Mangelhafte Entsorgung von Energiesparlampen

16.12.2010 | Energienachrichten

Bundesweit kommen Städte und Gemeinden ihrer Pflicht für die Sammlung von alten Energiesparlampen nicht ausreichend nach. Das zeigen die Ergebnisse der dritten Umfrage unter 42 Groß- und Landeshauptstädten, die die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) durchgeführt hat. Energiesparlampen dürfen nicht in den Hausmüll, da sie geringe Mengen Quecksilber enthalten, sondern müssen umweltgerecht am Wertstoffhof abgegeben werden. Obwohl die Abgabe bei kommunalen Wertstoffhöfen oder Schadstoffmobilen kostenlos ist, landen ausgediente Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren hierzulande jedoch überwiegend im Hausmüll.

Insgesamt werden nur rund 35 Prozent der sogenannten Gasentladungslampen getrennt gesammelt und damit umweltgerecht verwertet. Während der größere Teil der Leuchtstoffröhren aus Verwaltung und Gewerbe gesetzeskonform entsorgt werden, kommen private Haushalte nur auf rund zehn Prozent korrekt entsorgter Energiesparlampen. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch fordert daher neben mehr Engagement der Kommunen auch eine gesetzlich verordnete Rücknahmepflicht im Handel, um ein flächendeckendes Rücknahmesystem für Verbraucher zu schaffen. "Die Wege zur Sammelstelle dürfen für die Bürger keine Belastung sein. Anfahrtsstrecken von bis zu 30 km zur nächsten Sammelstelle, schikanöse Öffnungszeiten von nur einem Vormittag pro Woche oder gar Monat und Beschränkungen der maximalen Rücknahmemenge auf wenigen Altlampen führen zu der erschreckend niedrigen Sammelquote." Die DUH fordert Rückgabemöglichkeiten von ausgedienten Energiesparlampen an allen kommunalen Wertstoff- und Recyclinghöfen.

Mit Energiesparlampen sparen Verbraucher bis zu 80 Prozent Strom. Jährlich ließen sich in Deutschland bei der Beleuchtung rund 22 Milliarden Kilowattstunden einsparen, davon über ein Drittel in privaten Haushalten. Allein der Austausch von 60 Prozent der Lampen in Haushalten gegen eine energieeffizientere Beleuchtung würde den klimaschädlichen CO2-Ausstoß jährlich um 4,5 Millionen Tonnen reduzieren. "Ziel muss es sein, die Sammelquote auf 80 Prozent anzuheben, was beispielsweise in Schweden bereits erreicht wird", so Jürgen Resch. "Um das zu erreichen braucht Deutschland mehr Annahmestellen in den Kommunen mit verbraucherfreundlichen Öffnungszeiten - nicht nur jeden zweiten Samstag von 9 bis 12 Uhr."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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