80 Prozent der Deutschen haben Verständnis für Proteste gegen den bevorstehenden Castor-Transport von hochradioaktivem Atommüll ins niedersächsische Gorleben. Dies ergab eine repräsentative Meinungsumfrage von TNS Emnid im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace. Auch 65 Prozent der Anhänger von CDU/CSU zeigen Verständnis dafür. Für die FDP-Anhänger war eine seriöse statistische Auswertung aufgrund einer zu geringen Anzahl nicht möglich. Greenpeace fordert erneut, den Standort Gorleben aufzugeben, und den nächsten Castor-Transport anstatt nach Niedersachsen in das Zwischenlager am baden-württembergischen Atomkraftwerk Philippsburg zu schicken.
Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid hatte 1001 Menschen im gesamten Bundesgebiet unter anderem danach befragt, ob sie "Verständnis für Proteste der ansässigen Bevölkerung sowie von Atomkraftgegnern gegen diesen Transport" hätten. Nach der Umfrage würden zudem 67 Prozent der Deutschen begrüßen, wenn der deutsche Atommüll aus den Wiederaufarbeitungsanlagen La Hague (Frankreich) und Sellafield (Großbritannien) in die "standortnahen Zwischenlager an den Atomkraftwerken gebracht würde, in denen er ursprünglich angefallen ist". Greenpeace hatte ein solches Konzept Anfang der Woche vorgestellt.
Auch in der Endlagerfrage ist die große Mehrheit der Bevölkerung mit dem Kurs der schwarz-gelben Regierung nicht einverstanden. 65 Prozent der Befragten lehnten es ab, wenn "ein solches Endlager für hochradioaktiven Atommüll im niedersächsischen Gorleben eingerichtet werden würde", auch knapp die Hälfte der CDU/CSU-Anhänger (49 Prozent) sind dagegen. Der Salzstock Gorleben wurde vor mehr als 30 Jahren aus politischen und nicht aus geologischen Gründen ausgewählt. Seitdem warnen Geologen davor, den Salzstock als Endlager für hochradioaktiven Atommüll auszubauen.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft