Nach dem Willen von Schwarz-Gelb sollen die 17 Kernkraftwerke Deutschlands durchschnittlich zwölf Jahre länger laufen als im ursprünglichen Atomkonsens vereinbart. Darüber wurde am gestrigen Donnerstag im Bundestag abgestimmt.
Dazu erklärt Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschland (NABU): "Dem NABU zufolge gibt es kein einziges überzeugendes Argument für längere Atomlaufzeiten. Noch mehr Atomstrom verstopft die Stromleitungen, bremst die Bemühungen zum Energiesparen aus und sorgt für einen wachsenden Atommüllberg."
Immerhin sei das letzte Wort zur Laufzeitverlängerung noch längst nicht gesprochen. Schließlich hätten die für die Atomaufsicht zuständigen Länder im Bundesrat noch über die Änderungen des Atomgesetzes mitzuentscheiden. "Notfalls muss das Mitspracherecht der Länder vor dem Bundesverfassungsgericht eingeklagt werden", so Miller weiter. Zudem würden die Umweltverbände den Protest der Bürger weiter auf die Straße tragen. Wer mit der Politik der Regierung und der Atomkonzerne nicht einverstanden sei, könne zudem jederzeit zu einem Ökostromanbieter wechseln.
Über 2.000 Demonstranten bildeten vor dem Berliner Reichstag eine Menschenkette gegen den Pro-Atom-Kurs der Regierung. An der Aktion beteiligte sich auch der NABU.
© 2010 StromAuskunft
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft