Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) hat die Thüga Energie GmbH aus Singen mit dem Biogas-Sonderpreis ausgezeichnet. Mit diesem Preis hebt die dena besonders innovative und vorbildliche Konzepte hervor, die einen signifikanten Beitrag zur Potenzialerschließung von Biogaseinspeisung leisten.
Im Juni 2010 hatte die 100-prozentige Thüga-Tochter eine eigene Biogas Aufbereitungs- und Einspeiseanlage in Betrieb genommen. Sie ist die größte und erste Anlage, die in Deutschland das Membranverfahren zur Gasreinigung einsetzt, das eine höhere wirtschaftliche, technische und ökologische Effizienz verspricht. Ihre jährliche Einspeisekapazität liegt bei rund 26 Millionen kWh. Die Investitionen in die Anlage und den Netzanschluss betrugen knapp drei Millionen Euro.
"Diese Auszeichnung zeigt uns, dass wir mit der Thüga-Gruppe auf einem guten Weg sind", so Ewald Woste, Vorsitzender des Vorstandes der Thüga AG. Die technische Machbarkeit der Aufbereitung und Einspeisung von Biogas ist mittlerweile vielfach nachgewiesen. Ein weiterer Vorteil ist die Speicherbarkeit. Allerdings wird Biogas gesetzlich gegenüber anderen regenerativen Energieträgern benachteiligt, was dazu führt, dass die Biogasnutzungspotentiale nicht voll ausgeschöpft werden können. "Die gegenwärtig in Deutschland vorhandene Einspeisekapazität von über zwei TWh kann derzeit nicht einmal zu 50 Prozent im Markt vertrieben werden", erklärt Woste. Der allgemeine Biogasnachfragemangel hat bereits zum Planungs- und Umsetzungsstopp für eine Reihe von Einspeiseprojekten geführt.
Die größte kommunale Energiegruppe wird bis Ende 2010 in Summe über 400 Millionen Euro in den Ausbau von Bioenergien investiert haben. Bioenergien haben eine zentrale Bedeutung bei der regionalen Umsetzung der politischen Klimaschutzziele. Sie verknüpfen lokale Wertschöpfung mit einer modernen und nachhaltigen Gestaltung kommunaler Lebensräume. "Dennoch müssen auch wir, wenn sich der gesetzliche Rahmen nicht ändert, Projekte auf Eis legen", erläutert der Thüga-Chef.
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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft