Prominente gegen Atomkraft - StromAuskunft Energienachrichten

Prominente gegen Atomkraft

28.09.2010 | Energienachrichten

Einen Tag vor der geplanten Kabinettsentscheidung über die langfristige Fortführung der Atomenergie in Deutschland startet die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) eine Internet-Bürgerkampagne gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. Schon zum Auftakt werben zahlreiche prominente Kulturschaffende unter der Überschrift "Ich bin Aussteiger" für einen Verzicht auf die von der Regierung vorbereitete Laufzeitverlängerung - darunter Schauspieler und Schauspielerinnen wie Hannes Jaenicke, Hartmut Becker, Heinrich Schafmeister oder Renan Demirkan, Regisseure wie Marco Kreuzpaintner und Sönke Wortmann und Musiker und Musikerinnen wie Jan Delay, Luci van Org oder Sebastian Krumbiegel.

Die DUH ruft Bürgerinnen und Bürger, Prominente und Nicht-Prominente aus allen gesellschaftlichen Bereichen und politischen Lagern auf, sich direkt als Personen unter der Internet-Adresse www.wir-sind-aussteiger.de zu beteiligen. Hier kann jede und jeder Namen und Foto hochladen und ihre bzw. seine Beteiligung mit einem Kurz-Statement begründen. Damit sich die Mitmach-Kampagne schnell verbreitet, bittet die DUH befreundete Umweltverbände, Kirchen und Gewerkschaften, Wissenschaftler und Beschäftigte der Energiewende-Unternehmen, aber auch die politischen Parteien, ihre Mitglieder zur Beteiligung aufzufordern und dafür alle traditionellen und neuen Kommunikationswege wie Twitter und Facebook zu nutzen.

"Wir-sind-Aussteiger ist eine Initiative aus der Gesellschaft für die Gesellschaft. Sie soll der Bundesregierung und den Atomkonzernen unmissverständlich vor Augen führen, dass sie sich mit ihrem sturen Beharren auf einer Hochrisikotechnologie des vergangenen Jahrhunderts in der Gesellschaft isoliert", erklärt DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake zum Start der Kampagne. "Um gegen die aktuellen Regierungspläne Stellung zu beziehen, muss im Grunde niemand mehr grundsätzlicher Gegner der Atomkraft sein. Es genügt die Einsicht, dass die Regierungspläne den zügigen Übergang in das Zeitalter der erneuerbaren Energien massiv verzögern, wenn nicht ganz blockieren und die allseits beklagte Dominanz der vier Atomkonzerne für weitere Jahrzehnte zementieren." Dies zeige sich auch daran, dass selbst viele derjenigen über die Entscheidung empört seien, die die Bundesregierung vor einem Jahr ins Amt gewählt hätten.

Viele prominente Unterzeichner wehren sich mit persönlichen Statements gegen die Laufzeitverlängerungs-Pläne der Bundesregierung. Der Fernsehjournalist und Moderator Sven Kuntze kritisiert beispielsweise die Laufzeitverlängerung als Bequemlichkeit, die aktuellen Energieprobleme zu Lasten künftiger Generationen zu verschieben. "Das mindeste was wir tun können, ist auf Atomenergie sofort zu verzichten", so der langjährige ARD-Korrespondent. Unterstützer wie Sönke Wortmann und Marco Kreuzpaintner sorgen sich um die Investitionen in erneuerbare Energien, die sie durch die Verlängerungspläne der Bundesregierung gefährdet sehen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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