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Heizkosten: Mieter zahlen zu viel

23.09.2010 | Energienachrichten

Mieter in Deutschland können bei der Versorgung mit Heizöl, Erdgas oder Fernwärme im Schnitt 120 Euro jährlich sparen. Deutschlandweit werden so 1,8 Milliarden Euro pro Jahr zu viel ausgegeben. Das geht aus einer Untersuchung von 12.500 Heizkostenabrechnungen hervor, die die gemeinnützige co2online GmbH auf www.heizspiegel.de veröffentlicht hat. Deutsche Mieter zahlen demnach im Schnitt 644 Euro für die so genannten Brennstoffkosten, die etwa 80 Prozent der Heizkosten ausmachen.

"120 dieser 644 Euro zahlen Mieter durchschnittlich zu viel, weil Vermieter häufig nicht im Interesse ihrer Mieter wirtschaften und nicht den günstigsten Energieversorger beauftragen", sagt co2online-Geschäftsführer Dr. Johannes D. Hengstenberg. Deshalb sollten sich Mieter zu Beginn der Heizperiode informieren, ob sie zu viel für den Brennstoffkauf zahlen müssen. Das vom Bundesumweltministerium geförderte Heizgutachten zeigt Mietern und Eigentümern, wie hoch die Überzahlungen bei ihren Brennstoffkosten und Heiznebenkosten sind. Es kann auf www.heizspiegel.de kostenlos bestellt werden.

Mit den Ergebnissen des Gutachtens können sich Mieter an ihren Vermieter oder die Hausverwaltung wenden und diese auffordern, die Kosten zu reduzieren - so, wie es das Wirtschaftlichkeitsgebot im Bürgerlichen Gesetzbuch vorsieht. "Das Gebot untersagt Vermietern, unverhältnismäßig hohe Kosten an ihre Mieter weiterzugeben", so Hengstenberg. Als zusätzliche Hilfe für den Dialog mit dem Vermieter dient ein vorformulierter Musterbrief, den Mieter gratis bei co2online herunter laden können.

Die verschiedenen Brennstoffe unterscheiden sich nicht nur im Preis, sondern wirken auch unterschiedlich auf das Klima: Die fossilen Energieträger Heizöl und Erdgas verursachen Emissionen von 302 beziehungsweise 244 Gramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde Wärme. Das Heizen mit Fernwärme verursacht im Schnitt hingegen nur 219 Gramm CO2. Wenn bei der Wärmeerzeugung auch Strom produziert wird, können diese sogar bei 70 Gramm pro Kilowattstunde liegen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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