Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) hat heute das "Biogasregister Deutschland" auf einer Fachtagung in Berlin vorgestellt. Die internetbasierte Plattform schafft einen branchenübergreifenden Standard für den Nachweis der Herkunft und der unterschiedlichen Eigenschaften von aufbereitetem Biogas im Erdgasnetz. Produzenten, Händler, Verbraucher und Sachverständige können sich ab Mitte Oktober auf der Internetseite www.biogasregister.de registrieren lassen. Die Dokumentation von Biogasmengen wird ab Anfang November möglich sein.
"Das Biogasregister ist ein entscheidender Baustein, um die Erzeugung und Nutzung von Biomethan im Erdgasnetz in Deutschland voranzubringen", so dena-Geschäftsführer Andreas Jung. "Jetzt können alle Akteure einfach, günstig, verlässlich und transparent ihrer Nachweispflicht nachkommen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für einen liquiden Markt." Bisher kam der Absatz von Biomethan in Deutschland nur schleppend voran. Um das Ausbauziel der Bundesregierung zu erreichen, müsste die Zahl der Biomethananlagen von heute 70 auf über 1400 im Jahr 2020 steigen.
Biogas wird in Deutschland je nach Herkunft und Verwendung unterschiedlich geregelt und gefördert, unter anderem durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz und das Biokraftstoffquotengesetz. Es kann aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz oder Ackerpflanzen oder aus biogenen Reststoffen wie Küchen- oder Schlachtabfällen gewonnen werden. Manche Hersteller achten besonders auf nachhaltige Kriterien wie Landschaftspflege oder Vermeidung von CO2-Emissionen. Aufbereitetes Biogas ist wie Erdgas vielseitig verwendbar: zur Erzeugung von Strom und Wärme, vorzugsweise in effizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, oder als Kraftstoff für Erdgasfahrzeuge.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft