Anlässlich der heutigen Vorstellung der BP-Halbjahreszahlen protestieren Greenpeace-Aktivisten vor der BP-Zentrale in Bochum und an rund 50 Londoner Tankstellen. Die Aktivisten kritisieren damit die ökologische Bilanz des Ölkonzerns: Von seinem jährlichen Umsatz von über 200 Milliarden Dollar investiert BP nicht einmal 0,5 Prozent in klimafreundliche Energien. So plant der Konzern, in den kommenden Jahren lediglich eine Milliarde Dollar in erneuerbare Energien zu investieren - in riskante Ölförderprojekte lenkt BP dagegen 19 Milliarden Dollar. Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hält am morgigen 28.07. bereits 100 Tage an.
Weltweit leitet BP insgesamt 32 Ölförderprojekte in der Tiefsee. Allein bei 14 Projekten wird bereits Öl gefördert, neun Tiefseeprojekte werden derzeit vorangetrieben, weitere neun Projekte in einer Tiefe von über 200 Metern sind in Planung. Die Ölkonzerne dringen in immer abgelegenere Gebiete vor, die häufig große Bedeutung für die Biodiversität sowie lokale und globale Ökosysteme haben. Dabei existieren keine ausreichenden Notfallpläne. "BP muss seine Unternehmensstrategie umkrempeln und sich von der Tiefsee-Ölförderung verabschieden", so Greenpeace-Experte Karsten Smid. "Das ist die einzig logische Konsequenz aus der Ölkatastrophe." Greenpeace fordert den Stopp von Ölbohrungen unterhalb einer Wassertiefe von 200 Metern, da Taucher dort nur noch eingeschränkt arbeiten können.
Anfang August wird das Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" eine dreimonatige Expedition in den Golf von Mexiko starten. Ziel der Reise ist es, Daten und Informationen über die Auswirkungen einer der größten Ölkatastrophen der Geschichte zu sammeln.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft