Bei der Wahl des Stromanbieters ist es mittlerweile fast schon selbstverständlich: Verbraucher vergleichen Preise und entscheiden sich für das lukrativste Angebot. Für den Service der Messdienstleister, die einmal im Jahr den Verbrauch der Heizung ablesen, zahlen deutsche Mieter hingegen pro Jahr im Schnitt 13 Euro zu viel. Das geht aus einer Untersuchung von 12.500 Heizkostenabrechnungen der gemeinnützigen co2online GmbH hervor.
"Vermieter sind kaum motiviert, einen günstigen Anbieter zu suchen, weil sie die Mehrausgaben mit der Heizkostenabrechnung an ihre Mieter weiterreichen", so co2online-Geschäftsführer Dr. Johannes D. Hengstenberg. co2online bietet nun erstmals auf www.heizspiegel.de die Möglichkeit, die Preise verschiedener Messdienste zu vergleichen. So können Mieter und Vermieter in weniger als einer Minute herausfinden, um wie viel Prozent ihr Anbieter im jeweiligen Postleitzahlenbereich über dem günstigsten Messdienst liegt.
Bei 15 Millionen Mietwohnungen mit Zentralheizung werden so in Deutschland jährlich 195 Millionen Euro für Messdienstleisterkosten zu viel gezahlt. "Dass Mieter für eine identische Dienstleistung bis zu 70 Prozent mehr bezahlen als andere, ist schlicht nicht nachvollziehbar", sagt Hengstenberg. Schuld daran sind intransparente Marktverhältnisse und Versäumnisse der Hausverwaltungen. "Viele nehmen ihren Messdienst als gottgegeben hin. Sie wissen offensichtlich gar nicht, dass es verschiedene Anbieter gibt und verlängern bestehende Verträge unbesehen", ergänzt Dietmar Wall, Rechtsexperte des Deutschen Mieterbundes. Die Infografik von co2online zeigt eine aktuelle Messdienstleister-Rangliste: Große Firmen wie Ista und Techem gehören demnach zu den teuersten Anbietern. Sie liegen mit ihren Gebühren um 24 beziehungsweise 18 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft