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Zukunftsbranche Windenergie

16.06.2010 | Energienachrichten

Die Bedeutung der Windenergie als Wirtschaftsfaktor und ihr Anteil an der Stromversorgung in Europa und am Klimaschutz wird weiter wachsen. Das große Potential, das sich nach Einschätzung von Experten in den nächsten 20 Jahren vervielfachen wird, wurde bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der HUSUM WindEnergy am gestrigen 15. Juni in Berlin deutlich. Die weltweit wichtigste Messe für Technologie und Innovation der Windenergie-Branche wird vom 21. bis 25. September 2010 in Husum ihre Tore öffnen. Wie Hanno Fecke, Geschäftsführer der Messe Husum, in Berlin ankündigte, werden sich mehr als 800 Aussteller präsentieren. Die Hersteller, Komponentenbauer und Dienstleister kommen aus mehr als 30 Ländern.

Besonders auf das Potential, das auf dem Meer mit seinen hohen Windgeschwindigkeiten liegt, ging bereits bei der Pressekonferenz Rüdiger Schaaf, Vorstandvorsitzender SIAG Schaaf Industrie AG, ein: "Die Offshore-Windenergie bietet der deutschen Windindustrie hervorragende Wachstumschancen weltweit. Damit wir unsere Erfolgsgeschichte auch zukünftig in diesem neuen Technologiefeld fortsetzen können, bedarf es allerdings auch wichtiger Voraussetzungen. Ein geeignetes Offshore-Stromnetz muss dringend durch die Bundesnetzagentur und die Netzbetreiber sichergestellt werden. Das deutsche Engagement wird sich lohnen. Wir investieren nicht nur in eine aufstrebende Technologie, sondern sichern gleichzeitig auch neue Arbeitsplätze."

Der Bundesverband WindEnergie (BWE) geht derzeit von rund 100.000 Arbeitsplätzen innerhalb der deutschen Windbranche aus. Trotz ihrer starken Exportorientierung - sie liegt bei Herstellern von Anlagen und Komponenten bei über 80 Prozent - sehen deutsche Unternehmen im Heimatmarkt weiterhin ein wichtiges Standbein. Bis 2020 seien unter den aktuellen Rahmenbedingungen in Deutschland moderne Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 45.000 Megawatt an Land und 10.000 Megawatt auf hoher See zu erwarten. Bereits in zehn Jahren könne die Windenergie damit 25 Prozent des Strombedarfs bereit decken. "Eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, wie sie von der Bundesregierung derzeit geplant wird, betrachten wir deshalb als überflüssig", so BWE-Vizepräsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch. Die Brücke ins regenerative Zeitalter sei bereits überschritten, es bestehe kein Bedarf an sogenannten "Brückentechnologien".

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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