Der Stromkonzern RWE hat Atomkraftgegnern verboten, in der Nähe der beiden Atomkraftwerke in Biblis mehr als 20.000 Ballons zu starten. Mit der spektakulären Aktion wollte das Kampagnennetzwerk Campact am 28. Mai auf die Gefahren aufmerksam machen, die von den beiden Reaktoren mitten im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet ausgehen. Die schwarz-gelben Luftballons sollten zeigen, wohin es radioaktive Wolken wehen würde, wenn es in Biblis zu einem Super-GAU oder einem Terroranschlag käme.
"RWE hat uns die Aktion mit fadenscheinigen Begründungen untersagt. Der Konzern befürchtet wohl, dass wir auf die Risiken der beiden Uralt-Reaktoren aufmerksam machen", so Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz. "RWE möchte das Thema lieber totschweigen. Aber wir werden nicht locker lassen." Derzeit suche man nach Möglichkeiten, wie die Ballon-Aktion doch noch stattfinden könne - notfalls an einem anderen Standort. Biblis A und B müssten laut bisherigem Atomgesetz noch in diesem Jahr abgeschaltet werden. Doch RWE hofft auf eine Laufzeitverlängerung durch die schwarz-gelbe Regierung.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft