Die deutsche Solarwirtschaft kritisiert erneut scharf die geplanten Einschnitte bei der Solarstromförderung und fordert Nachbesserungen von der Politik. Nach einem am Dienstag erfolgten Beschluss der Koalitionsfraktionen soll die im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) geregelte Vergütung von Solarstromanlagen bis zum Frühjahr 2011 in zwei Schritten um bis zu 33 Prozentpunkte reduziert werden. Die Förderung von neuen Solarstromanlagen auf Ackerflächen soll ganz entfallen. Bereits zum Jahresanfang wurde die Solarstromförderung um rund zehn Prozent reduziert.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) fordert die Bundeskanzlerin und die Mitglieder des deutschen Bundestages auf, im Rahmen des weiteren Gesetzgebungsverfahrens das EEG zu überarbeiten. "Eine schnellere Absenkung der Solarstromförderung ist möglich, nicht aber in dem geplanten Ausmaß und mit der Kappung ganzer Marktsegmente", so BSW-Solar Geschäftsführer Carsten Körnig. In einer Phase harten internationalen Wettbewerbs um einen der größten Zukunftsmärkte sei dies industriepolitisch nicht zu verantworten.
Nach Einschätzung des BSW-Solar hätten die Förderkürzungen in der jetzt geplanten Höhe erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschlands in der Wachstumsbranche Photovoltaik. Der Verband rechnet für diesen Fall mit Standortverlagerungen ins Ausland, der Gefährdung von tausenden Arbeitsplätzen und dem Verlust der Technologieführerschaft.
Mehr zum Thema Solarstrom bei StromAuskunft.
© 2010 StromAuskunft
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft