Thüga-Stadtwerke testen Brennstoffzellen in Haushalten

Thüga-Stadtwerke testen Brennstoffzellen in Haushalten

30.04.2013 | Energienachrichten

Sieben Unternehmen des Stadtwerke-Netzwerks Thüga prüfen momentan in einem einjährigen Feldtest den Einsatz von Brennstoffzellen, die sich insbesondere für den Betrieb in Einfamilienhäusern eignen. Mit dieser Technologie könnten Privathaushalte theoretisch bis zur Hälfte ihres Strom- und bis zu einem Drittel ihres Wärmebedarfs klimaschonend selbst erzeugen.

Seit dem diesem Frühjahr sind die ersten Brennstoffzellen bei Kunden der ESWE in Wiesbaden und der badenova in Freiburg im Einsatz. Bis Mitte des Jahres erfolgen weitere Installationen bei Kunden der Halberstadtwerke, der Stadtwerke Langenfeld, der Stadtwerke Stade, der Thüga Energienetze in Schifferstadt und der Stadwerke Pforzheim.

Das Gerät gewinnt mit Hilfe eines sogenannten "Reformers" zunächst Wasserstoff aus Erdgas. Anschließend wandelt die Brennstoffzelle die im Wasserstoff gespeicherte chemische Energie mittels Elektrolyse in Elektrizität und Wärme um. Ein Jahr lang testen die Unternehmen, wie viel Strom und Wärme die Anlage zur Gesamtversorgung eines Einfamilienhaushalts beiträgt. "Wir arbeiten an verschiedenen Stellen an der Einführung von innovativen Heizgeräten. Gerade bei der dezentralen Energieerzeugung werden künftig auch Brennstoffzellen eine Rolle spielen", glaubt Michael Riechel, Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft.

Die im Feldtest eingesetzte Brennstoffzelle vom Typ Elcore 2400 soll den jährlichen Strombedarf von 2.400 Kilowattstunden eines durchschnittlichen Einfamilienhauses abdecken. Darüber hinaus kann die Elcore ungefähr ein Drittel des jährlichen Wärmebedarfs liefern. Wird in den betreffenden Haushalten eine größere Wärme- oder Strommenge benötigt, kommt automatisch die konventionelle Gas- bzw. Stromversorgung aus dem öffentlichen Netz zum Einsatz. Das Gerät hat in etwa die Größe eines Wasserboilers und wiegt 60 Kilogramm. Voraussetzung für den Betrieb sind lediglich ein Strom- sowie ein Erdgasanschluss.

Die Technologie gilt sowohl bei der Wärme- als auch bei der Stromerzeugung als besonders klimaschonend. Zum einen erzeugt sie ihre Energie chemisch, zum anderen fallen bei der Brennstoffzelle nur 60 Gramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde an. Zum Vergleich: Der deutsche Stommix weist im Schnitt eine Belastung von 500 Gramm CO2 pro Kilowattstunde auf.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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