Diskussion um Asse-Müll - StromAuskunft Energienachrichten

Diskussion um Asse-Müll

18.01.2010 | Energienachrichten

Die Umweltorganisation Greenpeace fordert die vollständige Rückholung des Atommülls aus dem havarierten Endlager Asse II. Von allen drei Optionen für den künftigen Umgang mit dem einsturzgefährdeten Salzstock, die dem Bundesamt für Strahlenschutz zur Wahl stehen, biete laut Greenpeace nur die Rückholung des Mülls Langzeitsicherheit für Bevölkerung und Umwelt.

"Das marode Endlager Asse ist eine Bombe, an der die Lunte bereits brennt", sagt Heinz Smital, Atomphysiker bei Greenpeace. "Niemand weiß genau, welcher Atommüll in der Asse lagert und wieviel. Klar ist aber, dass die Asse mit Wasser voll läuft und die lecken Atommüllfässer früher oder später das Trinkwasser in der Region radioaktiv verseuchen werden. Daher gibt es zur Bergung des gesamten Mülls keine Alternative."

Greenpeace fordert die Politik zudem auf, parteiübergreifend ein Sondergesetz zu verabschieden, das die Atomkonzerne als Hauptverursacher des Mülls rückwirkend zur Kasse bittet. 63 Prozent der Radioaktivität im Endlager Asse stammen nach Recherchen von Greenpeace aus dem EnBW-Atomkraftwerk Obrigheim, sechs Prozent aus Abfällen von RWE-Atomkraftwerken und weitere zwei Prozent aus Atommeilern von E.ON und Vattenfall. "Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung mit den Stromkonzernen über eine Laufzeitverlängerung für alte AKW und damit über ein weiteres Anwachsen des Atommüllberges spricht, während nicht einmal die Altschulden beglichen sind", so Smital.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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