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Energie wird chemischer

11.11.2009 | Energienachrichten

Durch Fortschritte im Bereich der Chemie-Forschung kann in den nächsten 20 Jahren der Primärenergiebedarf in Deutschland zu einem Fünftel gedeckt werden. Das ist das Fazit eines Positionspapiers, das die deutschen Chemieorganisationen heute in Frankfurt vorgestellt haben.

"Die Energieversorgung der Zukunft wird chemischer", fasst Dr. Andreas Kreimeyer, Vorsitzender des Ausschusses Forschung, Wissenschaft und Bildung im Verband der Chemischen Industrie, die Erkenntnisse zusammen. Das Einsparpotenzial ergibt sich laut Studie aus innovativen chemischen Verfahren, neuen Materialien und Hilfsstoffen. Mit diesen lassen sich die bisherigen fossilen Energieträger wie Erdöl oder Erdgas effizienter nutzen, und regenerative Technologien zur Energiegewinnung aus Wind-, Solar- oder Bioenergie weiter voranbringen.

Durch eine Vielzahl von Innovationen lässt sich einerseits Energie einsparen, andererseits können durch neue Technologien Ressourcen erschlossen werden, die bisher nicht zugänglich waren. Die einzelnen Maßnahmen können in etwa zwei bis drei Prozent des Energiebedarfs in Deutschland decken und erreichen in der Summe rund 20 Prozent. "Zusammen mit den Forschungserfolgen auf anderen Gebieten erscheint es daher mehr als nur möglich, auch künftig den Energiebedarf der Menschheit befriedigen zu können", erklärt Prof. Dr. Ferdi Schüth, Leiter des Koordinierungskreises Chemische Energieforschung.

Der Fortschritt in der Chemie trägt auf verschiedenen Wegen dazu bei, die Energieversorgung zu sichern. So ermöglichen moderne Verfahren die effiziente Nutzung von Energiequellen, beispielsweise durch Solarzellen mit höherem Wirkungsgrad. Ein zweiter Aspekt ist das Einsparen von Energie etwa durch die Verwendung von Brennstoffzellen, effizienten Leuchtmitteln oder wirkungsvollen Wärmedämm-Materialien. Gleichzeitig können aber auch Rohstoffquellen erschlossen werden, die bisher noch nicht in vollem Umfang genutzt werden konnten. Dies betrifft beispielsweise die Ausbeutung von Öllagerstätten oder die Energiegewinnung aus holzartigen pflanzlichen Abfällen. Eine große Bedeutung messen die Experten außerdem der Optimierung von Technologien zur Energiespeicherung bei - sowohl in Gebäuden als auch bei Batterien für Fahrzeuge.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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