Der aufgrund der Regelungen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) wachsende Anteil von Strom aus Wind, Sonne, Wasser und Bioenergie führt laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) auch in Zukunft nicht zu unkalkulierbaren Mehrkosten für die Verbraucher. Wer die von den Netzbetreibern am vergangenen Donnerstag veröffentlichte Prognose der EEG-Umlage für 2010 zum Anlass für eine neue Strompreisdiskussion gegen die erneuerbaren Energien nutze, führe laut DUH die Öffentlichkeit bewusst oder unbewusst in die Irre.
Den steigenden Kosten für die EEG-Umlage stünden in Wirklichkeit Entlastungseffekte in vergleichbarer Größenordnung gegenüber. "Wer die steigenden Belastungen beklagt und die Entlastungen verschweigt, sagt nur die halbe Wahrheit", so DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake. Zwar würden die Vergütungen insgesamt wegen der erwünschten starken Zunahme von Strom aus erneuerbaren Energien wachsen, die Steigerung der Umlage für 2010 sei aber zuallererst eine Folge des in der Wirtschaftskrise generell gesunkenen Börsenpreises von Strom.
Baake beklagt weiterhin, dass in der öffentlichen Debatte zum wiederholten Male "volkswirtschaftlich oder direkt beim Stromkunden Kosten senkende Effekte des Ausbaus der erneuerbaren Energien in Milliardenhöhe unterschlagen werden". So führe der wachsende Anteil Erneuerbarer Energien an der Strombörse insgesamt zu einer Senkung der Preise, da die kostenaufwendig produzierenden konventionellen Kraftwerke nicht mehr oder seltener hochgefahren werden müssen. Der mit Abstand größte Nutzen des Einsatzes von erneuerbaren Energien ergebe sich jedoch aus den wegen der CO2-Einsparung vermiedenen Schäden durch den Klimawandel. "Bei einer ehrlichen Rechnung, die die Entlastungseffekte einbezieht, kommen wir eher auf eine dämpfende Wirkung der erneuerbaren Energien als eine den Preis treibende", ergänzt Baake.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft