Atomausstieg: Appell an Politik - StromAuskunft Energienachrichten

Atomausstieg: Appell an Politik

30.09.2009 | Energienachrichten

Innerhalb von 24 Stunden haben bereits über 25.000 Bürgerinnen und Bürger einen vom Kampagnen-Netzwerk Campact und der Anti-Atom-Kampagne "Ausgestrahlt" getragenen offenen Brief an Angela Merkel, Horst Seehofer und Guido Westerwelle unterschrieben. Darin appellieren sie an CDU, CSU und FDP, den mit dem Atomkonsens halbwegs befriedeten Konflikt um die Atomkraft nicht wieder anzufachen. Sollte eine neue schwarz-gelbe Regierungskoalition den Atomausstieg nicht vollziehen, kündigen die Unterzeichner an, "sich an den zu erwartenden massiven Protesten der Anti-Atom-Bewegung zu beteiligen."

"Selten gab es bei einem Online-Appell eine so hohe Beteiligung in so kurzer Zeit. Sollten Union und FDP wirklich eine Renaissance der Atomkraft in Deutschland einläuten wollen, werden sie ein Comeback der Anti-Atom-Bewegung erleben", erklärt Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz. "Alle Umfragen belegen, dass CDU, CSU und FDP die Bundestagswahl nicht wegen, sondern trotz ihrer Position zur Atomenergie gewonnen haben. Selbst die eigenen Anhänger wollen mehrheitlich der Risikotechnologie Atomkraft den Rücken kehren." Jochen Stay, Sprecher von Ausgestrahlt: "Werden Schrottreaktoren wie beispielsweise Biblis, Brunsbüttel und Krümmel nicht umgehend stillgelegt, wird sich der Konflikt um die Atomkraft weiter zuspitzen. Merkel muss zeigen, ob sie wirklich wie versprochen die Kanzlerin für alle sein möchte oder nur den Interessen der Atomlobby dient."

Mit dem Offenen Brief fordern die Unterzeichner, den Atomausstieg zu beschleunigen und die sieben ältesten Atomkraftwerke sowie den Pannenreaktor Krümmel umgehend vom Netz zu nehmen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland müsse weitergehen. Jedes Aufweichen des Atomausstiegs gefährde die Investitionssicherheit dieser Zukunftsbranchen. "Wir werden in den nächsten Tagen weiter Unterschriften sammeln", kündigt Christoph Bautz an. "Damit die künftige Bundesregierung eine Vorstellung davon bekommt, was auf sie zukommt, wenn sie den Begehrlichkeiten der Stromkonzerne folgt."

Den kompletten Wortlaut des offenen Briefes finden Sie hier: http://www.campact.de/atom2/sn6/signer

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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