Für einen Atomausstieg bis zum Jahr 2015 protestieren gestern und heute Greenpeace-Gruppen in 34 deutschen Städten vor den Kundenzentren der Energieversorger und in Fußgängerzonen. Die Aktivisten fordern die Stromkunden auf, sich bei ihrem lokalen Energieversorger direkt für den Ausbau erneuerbarer Energien einzusetzen.
"Atomkraft ist das Gegenteil einer sauberen, sicheren und preiswerten Energieversorgung und blockiert den Ausbau der erneuerbaren Energien", so Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace. "Wenn die Stromkonzerne dennoch Laufzeitverlängerungen für Schrottreaktoren fordern, müssen die Verbraucher ihnen endlich die rote Karte zeigen und auf ein Ökostromangebot umsteigen. Dies ist die einzige Sprache, die die Stromkonzerne verstehen." In deutschen Atomkraftwerken entstehen jedes Jahr rund 400 Tonnen an hochradioaktivem Abfall. Greenpeace fordert von den vier großen Stromkonzernen E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall, dass sie die sieben ältesten AKW und vor allem den Pannenreaktor Krümmel umgehend stilllegen. Die Versorgung würde laut Greenpeace dadurch nicht gefährdet: Der Anteil dieser Meiler an der Stromerzeugung in Deutschland betrug in den vergangenen vier Jahren nur noch 6,9 Prozent.
Laut der neuen Greenpeace-Studie "Klimaschutz: Plan B 2050. Energiekonzept für Deutschland" ist ein vollständiger Ausstieg aus der Atomenergie bis 2015 möglich. Die Studie zeigt zudem, wie Deutschland bis 2050 seinen gesamten Strom aus erneuerbaren Energien beziehen und damit die erforderlichen Klimaschutzziele erreichen könnte. Schon jetzt kann jeder Stromkunde seinen privaten Atomausstieg vollziehen, indem er zu einem Ökostrom-Anbieter wechselt. Nutzen Sie hierfür auch unseren Ökostrom-Tarifrechner.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft