Umwelt- und Verbraucherschützer warnen vor stromfressenden Raumklimageräten, die bis zu 300 Euro Energiekosten im Jahr verursachen können. Dabei missachten rund 40 Prozent der Vertreiber die Kennzeichnungspflicht und informieren Verbraucher schlecht oder gar nicht über Stromkosten und Energieeffizienz. Heißer Tipp: Lüften statt zahlen!
Raumklimageräte belasten die Haushaltskasse erheblich und verschlechtern entsprechend die private Ökobilanz. Insbesondere tragbare Kompakt-Klimageräte verbrauchen viel Energie für wenig Leistung. Selbst ein Kompakt-Klimagerät der höchsten Effizienzklasse A benötigt 460 Kilowattstunden in den heißen Wochen, kostet den Verbraucher damit knapp 100 Euro im Jahr und belastet die Umwelt mit 287 Kilogramm CO2. Das Bündnis energieeffizienz - jetzt! der führenden Umwelt- und Verbraucherschutzverbände rät daher Verbrauchern dringend davon ab, mobile Klimageräte zu kaufen. Mit steigenden Temperaturen und der weiter steigenden Verbreitung von Klimageräten, schafft sich der Klimawandel sozusagen seinen eigenen Stromverbrauch. Die Umwelt leidet unter dieser Entwicklung sogar doppelt: Die Apparate enthalten die extrem klimaschädliche Chemikalie R134a, die insbesondere durch eine häufig unsachgemäße Installation und Wartung entweicht.
Verbraucher werden in Bau- und Elektromärkten gar nicht oder nur ungenügend über Stromkosten, Energieeffizienz und sachgemäße Handhabung der Klimageräte aufgeklärt - das hat das Bündnis energieeffizienz - jetzt! in bundesweiten Testbesuchen herausgefunden. Besonders negativ ist aufgefallen, dass die Vertreiber die Kennzeichnungspflicht nicht einhalten. Fast 40 Prozent der untersuchten Bau- und Elektromärkte zeichnet die Geräte überhaupt nicht oder fehlerhaft aus, haben die Recherchen ergeben. Die Umwelt- und Verbraucherschutzverbände fordern daher, dass Klimageräte aus den Regalen von Bau- und Elektromärkten verschwinden. Verbraucher sollten Klimageräte nur von Fachbetrieben und nach eingehender Energieberatung installieren lassen, wenn sie denn nicht darauf verzichten wollen. Klimafreundlicher und kostengünstiger sind ohenhin das bewährte Lüften sowie Schatten spendende Gardinen und Rollos. "In einem heißen Sommer verbraucht ein Klimagerät mehr Strom als ein Kühlschrank im ganzen Jahr", sagt Christian Noll, Energieeffizienz-Experte beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft