Russisch-Deutsche Energie-Agentur gegründet

Russisch-Deutsche Energie-Agentur gegründet

17.07.2009 | Energienachrichten

Im Rahmen der Deutsch-Russischen Regierungskonsultationen in München fiel heute der Startschuss für die Russisch-Deutsche Energie-Agentur RuDEA. Den Gründungsvertrag unterzeichneten der Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) Stephan Kohler und der Aufsichtsratsvorsitzende des russischen Energy Carbon Fund Sergey A. Mikhailov. Ziel ist es, die Energieeffizienz auf der gesamten Wertschöpfungskette zu steigern und die Nutzung regenerativer Energiequellen in Russland mit Hilfe von deutschem Know-how zu beschleunigen.

Gesellschafter der neugegründeten RuDEA sind mit 60 Prozent der Energy Carbon Fund, ein Unternehmen hervorgegangen aus dem ehemaligen russischen Stromversorger RAO EES Rossii, und mit 40 Prozent die dena, die von vier Bundesministerien und vier deutschen Finanzdienstleistern getragen wird. Dem Aufsichtsrat der RuDEA werden vier Mitglieder angehören: Die russische Föderation und die Bundesrepublik Deutschland sowie die beiden Gesellschafter werden jeweils ein Mitglied entsenden.

Die RuDEA wird eng mit russischen und deutschen Unternehmen - unter anderem EnBW, E.ON und Siemens - zusammenarbeiten. An der Umsetzung der verschiedenen Projekte werden auf ministerieller Ebene in Deutschland das Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesumweltministerium, das Bundesbauministerium und das Bundeslandwirtschaftsministerium beteiligt sein. "Die Gründung der RuDEA ist ein Meilenstein in der deutsch-russischen Zusammenarbeit", so dena-Geschäftsführer Stephan Kohler. "Energie spielt seit über 30 Jahren eine zentrale Rolle in den Beziehungen beider Länder. Hier hat sich eine verlässliche Partnerschaft entwickelt. Die RuDEA wird diesen Prozess erweitern und die Entwicklung von Energieeffizienzmärkten vorantreiben, so dass beide Seiten profitieren: Die russische Wirtschaft und Infrastruktur werden modernisiert und damit wettbewerbsfähiger, während deutsche Unternehmen für ihre Effizienztechnologien neue Märkte erschließen können."

Russland könnte laut russischem Energieministerium bis zum Jahr 2020 rund 40 Prozent seines Energieverbrauchs durch effiziente Nutzung einsparen. "Dies entspricht der doppelten Energiemenge, die Russland heute in Form von Erdgas nach Westeuropa exportiert", erklärt Kohler. "Je effizienter Russland seine Energie im Inland einsetzt, umso mehr Energie kann es zu Weltmarktpreisen exportieren. Deutschland ist dabei dank seiner langjährigen Erfahrung mit Energieeffizienz ein wichtiger Partner."

© 2009 StromAuskunft

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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