Nach dem erneuten Störfall im AKW Krümmel vom 04. Juli hat der Energiekonzern und Kraftwerksbetreiber Vattenfall laut "Hamburger Abendblatt" tausende Kunden verloren. Die Verbraucher sind demzufolge vor allem zu konzernunabhängigen Ökostromanbietern gewechselt. Vattenfall selbst räumt den Unmut bei seinen Stromkunden ein.
Seit dem Zwischenfall im AKW Krümmel stieg beim Hamburger Ökostromanbieter LichtBlick die Zahl der Neukunden um rund 70 Prozent von 300 auf täglich 500. Zur Greenpeace Energy AG wechselten seither täglich allein 80 bis 90 Kunden aus Hamburg und der Anbieter Naturstrom verzeichnet dem Bericht zufolge derzeit täglich 30 Prozent mehr Verträge. Vor allem in Vattenfall-Gebieten ist eine Vervielfachung der Neukunden bei Ökostromversorgern erkennbar.
Den Grund für die gestiegene Nachfrage sehen die Ökostromanbieter eindeutig in der neu aufgeflammten Atom-Diskussion. Die meisten Neukunden hätten schon seit Längerem zu einem Ökostromtarif wechseln wollen und nur noch "den letzten Schubs gebraucht". Andere hätten sich nach dem Störfall spontan für Ökostrom entschieden.
Vattenfall bestätigt die Abwanderungen nicht eindeutig. "Wir haben bisher noch keine Erkenntnisse darüber", so Sprecher Stefan Müller zu SPIEGEL ONLINE. Altkunden müssen sich beim Stromwechsel nur bei dem neu gewählten Anbieter anmelden. Dieser erledigt die notwendigen Formalitäten. Bis Vattenfall davon erfahre, könnten sechs Wochen vergehen, sagte der Sprecher. Allerdings räumt Vattenfall ein, dass man mit einem Weggang von Kunden rechne. "Der Unmut bei unseren Kunden ist da. Dass es da Verluste geben wird, liegt auf der Hand."
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft