Stromerzeugung aus Kohle hat langfristig geringere "soziale Kosten" im Vergleich zu vielen erneuerbaren Energien - und dies selbst unter Berücksichtigung der Klimaproblematik. Zu diesem für Viele sehr überraschenden Ergebnis kommt das von der Europäischen Kommission geförderte Forschungsprojekt kurz NEEDS (New Energy Externalities Development for Sustainability), das kürzlich in Brüssel der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist.
Das Forschungsprojekt ermittelte die abschätzbaren "sozialen Kosten" verschiedener Energieträger bis 2050. Diese wiederum ergeben sich aus den jeweiligen externen sowie privaten Kosten der Energieproduzenten. Private Kosten sind dabei alle Aufwendungen, die bei der Stromerzeugung entstehen und die Preisbildung beeinflussen (ausgenommen Steuern oder Subventionen). Externe Kosten geben z. B. die Kosten von Umweltschäden an, die durch die Energieerzeugung für die Volkswirtschaft entstehen. Ergebnis: Die Stromerzeugung aus Kohle schneidet insbesondere bei Einführung der vieldiskutierten CCS-Technologie überraschend gut ab und lässt Energiequellen wie das Erdgas, aber auch die Biomasse und die Photovoltaik im Hinblick auf die sozialen Kosten hinter sich.
Bioenergie ist wegen externer Kosten (Flächenverbrauch etc.) im Gesamtbild stets schlechter als die Kohle, für Erdgas und Solarenergie gilt dies überwiegend auch. Generell besser abgeschnitten als die Kohle haben in diesem Vergleich nur die Nuklearenergie (unter der Annahme, dass kein Störfallrisiko eintritt und ihre Nutzung nicht am Widerstand in der Bevölkerung scheitert) sowie die Offshore-Windkraft und die Wellen- und Gezeitenenergie.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft