Nach Ansicht des WWF haben die Bonner Klimaverhandlungen keine substanziellen Fortschritte erzielt. Bei keinem der Knackpunkte, etwa bei der Reduzierung von Emissionen oder in relevanten Finanzierungsfragen, sei man weitergekommen. Einzig die Arbeitsatmosphäre unter den Delegierten habe sich verbessert, vor allem dank der neuen US-Administration.
"Das ist schön, aber ohne ernsthafte Verpflichtungen und anspruchsvolle Ziele gewinnt man keinen Kampf gegen den Klimawandel", bilanziert die Leiterin Klimaschutz des WWF, Regine Günther. Von einem politischen Durchbruch sei die Staatengemeinschaft in Bonn weit entfernt. Laut WWF ist ein weltweites Klimaabkommen in Kopenhagen nur dann zu erreichen, wenn die Industriestaaten sich dazu verpflichten, ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Außerdem müssten ärmere Staaten finanziell deutlich unterstützt werden, um auf eine CO2-arme Industrialisierung umschwenken und wichtige Maßnahmen gegen den Klimawandel einleiten zu können.
Der WWF fordert die Bundesregierung auf, bis zum nächsten Bonner Treffen der Weltgemeinschaft im Juni klare Pläne und konkrete Strategien zu entwickeln. "Ob Merkel, Obama oder Brown: Alle Staatslenker sind jetzt am Zug, bis Juni ihre Klima-Plaudereien in ernsthafte Zusagen umzuwidmen und endlich nicht nur über Geld zu sprechen, sondern es auch bereitzustellen", so WWF-Expertin Günther.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft