Wasserknappheit in Europa - StromAuskunft Energienachrichten

Wasserknappheit in Europa

17.03.2009 | Energienachrichten

Ein neuer Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) bestätigt, dass die Nutzung von Wasser in vielen Teilen Europas nicht nachhaltig ist, und prognostiziert eine steigende Knappheit, sofern keine Änderung beim Management von Wasserressourcen vorgenommen wird. Der EUA-Bericht hebt hervor, dass, während sich das südliche Europa weiterhin größten Problemen durch Wasserknappheit gegenübersieht, auch in Teilen Nordeuropas die Problematik zunimmt. Außerdem werde die Klimaveränderung dazu führen, dass die Schwere und Häufigkeit von Dürren in Zukunft zunehmen und sich der Wassermangel, insbesondere in den Sommermonaten, verschärfen wird.

Europa verbraucht pro Jahr rund 285 km3 Süsswasser, also durchschnittlich 5.300 m3 pro Kopf - eine Menge, die ungefähr dem Fassungsvermögen von zwei olympischen Schwimmbecken entspricht. Prof. Jaqueline McGlade, Verwaltungsdirektorin der EUA: "Beim Wasser leben wir über unsere Verhältnisse. Als kurzfristige Lösung für die Wasserknappheit haben wir immer größere Wassermengen aus unseren Oberflächen- und Grundwasserreservoirs entnommen. Raubbau hat jedoch gravierende Auswirkungen auf die Qualität und Quantität des verbleibenden Wassers sowie auf die Ökosysteme, die von diesem Wasser abhängen. Wir müssen die Nachfrage drosseln und die Effizienz der Wassernutzung verbessern."

In Europa werden derzeit 44 % des entnommenen Wassers für die Energieerzeugung, 24 % für die Landwirtschaft, 21 % für die öffentliche Wasserversorgung und 11 % für die Industrie verwendet. Im südlichen Europa werden allerdings rund 60 % des gesamten Wassers von der Landwirtschaft verbraucht - in einigen Gebieten sogar bis zu 80 %.

Entsalzung wird immer mehr zu einer Alternative gegenüber konventionellen Wasserressourcen, insbesondere in den Regionen Europas, in denen der Wassermangel am Größten ist. Allerdings müssen im Hinblick auf die Umweltauswirkungen sowohl der hohe Energieverbrauch der Entsalzung als auch die dabei entstehende Sole berücksichtigt werden.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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