In bundesweit mehr als 30 Städten haben Umweltschützer am vergangenen Samstag für eine geringere Kohleverstromung in Deutschland demonstriert. "Herr Gabriel: Kohlekraft abschalten", forderten die Demonstranten vom Bundesminister für Wirtschaft und Energie.
Anfang Dezember will die Bundesregierung das "Aktionsprogramm Klimaschutz" vorlegen. Es soll mit zusätzlichen Maßnahmen sicherstellen, dass Deutschland sein CO2-Reduktionsziel von 40 Prozent bis zum Jahr 2020 erreicht. Ein Großteil der noch fehlenden Klimagas-Einsparungen muss diesbezüglich aus dem Energiesektor kommen. "Wir werden Kohlekraftwerkskapazitäten abbauen müssen", wurde Bundesumweltministerin Barbara Hendricks erst kürzlich zitiert. Umweltverbände vertreten die Auffassung, dass ein schrittweiser Kohleausstieg in Deutschland ohne akute Gefährdung der Versorgungssicherheit möglich wäre. Der steigende Anteil erneuerbarer Energien könne die wegfallende Kohleverstromung, bei der ohnehin schon Überkapazitäten bestehen würden, schrittweise ausgleichen.
Vor gut einer Woche hatte der Weltklimarat in Kopenhagen ungewohnt deutlich zu einer Abkehr von fossilen Energieträgern gemahnt. Der Report der weltweit führenden Klimawissenschaftler gilt als Basis für Maßnahmen der Länder im Kampf gegen den Klimawandel sowie als Grundlage für den kommenden Klimavertrag, der Ende 2015 in Paris von den Staats- und Regierungschefs unterzeichnet werden soll.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft