Das Europäische Parlament hat am gestrigen Dienstag gegen eine vorläufige Herausnahme von CO2-Zertifikaten aus dem Emissionshandel votiert. Damit wurde das sogenannte "Backloading" und eine damit einhergehende Preisverschärfung für Emissionszertifikate auf europäischer Ebene abgelehnt.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat als Interessenvertretung der Stadtwerke mit Kritik auf die Entscheidung der EU-Parlamentarier reagiert. "Wir sind über das Abstimmungsergebnis enttäuscht", so VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. "Das derzeitige Preisniveau der Emissionshandelszertifikate bietet keinerlei Anreize für Investitionen in neue und emissionsarme Technologien. Ein positives Votum des EU-Parlaments wäre ein erster wichtiger Schritt zu einem nachhaltig stabilen und effizienzsteigerndem Preisniveau gewesen."
Die Preisentwicklung für Emissionshandelszertifikate hatte die EU-Kommission Ende letzten Jahres dazu bewogen, einen Vorschlag zur Änderung der Auktionierungsverordnung zu machen, der eine zeitliche Verschiebung von insgesamt 900 Millionen Zertifikaten vorsah. Aus Sicht des VKU sinnvoll, denn "ein weiterhin niedriges CO2-Preisniveau ist für Investitionen in hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung- und Gasanlagen ein Hemmnis. Gerade diese Anlagen werden jedoch für den zukünftig erforderlichen flexiblen und effizienzbasierten Kraftwerkspark benötigt", so Hans-Joachim Reck.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft