Manager attestieren Energiekonzernen schwache Geschäftsmodelle

Manager attestieren Energiekonzernen schwache Geschäftsmodelle

11.04.2013 | Energienachrichten

Knapp drei Viertel der Führungskräfte aus der Energiewirtschaft attestieren den deutschen Energiekonzernen einen deutlichen Bedeutungsverlust in den letzten Jahren. Fast ebenso viele halten die aktuellen Geschäftsmodelle von E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall für nicht überlebensfähig. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Umfrage der Personalberatung LAB & Company in Zusammenarbeit mit der ZfK Zeitung für kommunale Wirtschaft unter Deutschlands Energiemanagern.

Einer der Hauptgründe für die harsche Kritik an den Stromriesen: Die Konzerne hätten die Energiewende viel zu lange als Bedrohung verstanden. Dies sagen knapp 60 Prozent der befragten Führungskräfte. "Die Struktur und Rollenverteilung der energiewirtschaftlichen Akteure in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Doch die großen Energiekonzerne waren bisher nicht flexibel genug, um sich auf die gewünschte regenerative und dezentrale Welt einzustellen", so Klaus Aden, Geschäftsführender Gesellschafter von LAB & Company. Obwohl nur 20 Prozent der Manager die großen Konzerne als Gestalter der Energiewende sehen, werden sie dennoch von mehr als der Hälfte der Befragten wegen ihres Know-hows und ihrer Kapitalkraft als unverzichtbar beurteilt.

Interessant ist zudem das Konzernranking der Umfrageteilnehmer. RWE werden von 44 Prozent der Energiemanager die besten Zukunftsaussichten eingeräumt. Die Branche sieht die Krisenbewältigungsstrategie des Essener Konzerns weiter fortgeschritten als bei E.ON, die nur 39 Prozent vorne sehen. Abgeschlagen landen EnBW mit elf und Vattenfall mit sechs Prozent auf den Plätzen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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