Der Startschuss für das 45-Milliarden-Dollar-Projekt "Southern Gas Corridor" von Aserbaidschan nach Westeuropa ist gefallen - ab dem Jahr 2019 soll eine 3.500 Kilometer lange Pipeline sieben Länder zwischen Aserbaidschan und Italien verbinden und Erdgas in die Europäische Union transportieren. Zudem werden von dem Großprojekt innerhalb der nächsten fünf Jahre über 30.000 neue Jobs erwartet.
Bereits 1994 hatte Aserbaidschan in Kooperation mit 13 Energieunternehmen aus acht Ländern eine Initiative zur Entwicklung der Tiefsee-Ölfelder im Kaspischen Meer angestoßen. Im vergangenen Jahr fiel die Entscheidung, Erdgas aus dem riesigen Feld "Shah Deniz" zu fördern. Ab 2019 soll das Gas über die Transanatolische Pipeline und die Transadriatische Pipeline vom Kaspischen Meer durch die Türkei, Griechenland und Albanien nach Italien fließen. Verantwortlich ist Aserbaidschans staatlicher Energiekonzern State Oil Company of Azerbaijan, kurz SOCAR. Das Unternehmen ist mit Niederlassungen, Raffinerien, Pipelines und Tankstellen in Georgien, der Türkei, der Schweiz, den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Ukraine, Rumänien und anderen Ländern längst ein internationaler Player.
"Aserbaidschan kann und will Europa sicher und zuverlässig mit Erdgas versorgen", so Elmar Mamedov, Deutschland-Chef von SOCAR. "Mit Erdgas aus dem Kaspischen Meer kann Deutschland die Energiewende schaffen", ist der Energie-Manager überzeugt. Erdgas belaste die Umwelt weit weniger als Kohle, sei preisgünstig und schnell verfügbar. Bis erneuerbare Energien den Großteil des deutschen und europäischen Energiebedarfs decken könnten, sei Erdgas die beste Alternative.
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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft