AmpaCity: Supraleiterkabel seit 180 Tagen unter Strom

AmpaCity: Supraleiterkabel seit 180 Tagen unter Strom

28.10.2014 | Energienachrichten

Seit genau 180 Tagen steht das unter dem Projektnamen "AmpaCity" laufende, weltweit längste Supraleiterkabel in Essen unter Strom. Der federführende Energiekonzern RWE hat mit seinen Projektpartnern nun eine positive Zwischenbilanz gezogen. Der Supraleiter transportiert fünfmal so viel Strom wie ein herkömmliches Kupferkabel - und das nahezu verlustfrei. Seit der Inbetriebnahme am 30. April 2014 wurden über das einen Kilometer lange Kabel rund 20 Millionen Kilowattstunden transportiert, was dem Anschluss von etwa 10.000 Essener Haushalten entspricht. Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Höhe von knapp sechs Millionen Euro hatten das Vorzeigeprojekt ermöglicht.

"Die Energiewende braucht mutige Innovationen, um das Energiesystem von morgen effizient und sicher zu gestalten. Daher haben wir dieses exzellente Projekt bewusst für die Förderung durch unser Energieforschungsprogramm ausgewählt", so Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundeswirtschaftsminister, während seines Besuchs in Essen. Insgesamt belaufen sich die Projektkosten auf 13,5 Millionen Euro. Neben RWE sind der Kabelhersteller Nexans und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an "AmpaCity" beteiligt.

Die Hochtemperatur-Supraleitung geht zurück auf die Forschung von Professor Alex Müller und Dr. Johannes Georg Bednorz, die dafür im Jahr 1987 den Physik-Nobelpreis erhielten. Durch die Eigenschaften des supraleitenden Materials, einer besonderen Keramik, und dessen Kühlung auf minus 200 Grad Celsius wird das Kabel zu einem idealen elektrischen Leiter. Durch den Einsatz der Technologie konnte die Zahl der Umspannanlagen in Essen reduziert und gleichzeitig eine Auslagerung an den Stadtrand erzielt werden.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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