Strompreise 2015: Netzbetreiber erhöhen Gebühren

Strompreise 2015: Netzbetreiber erhöhen Gebühren

23.10.2014 | Energienachrichten

Einer Analyse des Ökostromanbieters LichtBlick zufolge erhöhen 24 von 33 großen Netzbetreibern in Deutschland zum Jahresbeginn 2015 die Netzentgelte. Demnach zahlt ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden Strom im kommenden Jahr durchschnittlich 212 Euro an Netzgebühren. Dies sind rund 3,5 Prozent oder umgerechnet 7,40 Euro mehr als 2014 - hinzu kommt noch die Mehrwertsteuer. Damit wäre die in 2015 erstmals sinkende EEG-Umlage im Prinzip bereits getilgt.

Die Netzentgelte machen mehr als zwanzig Prozent des Strompreises aus. Besonders betroffen von der Gebührenerhöhung werden Haushalte im Netzgebiet der Schleswig Holstein Netz AG sein, hier steigen die Kosten zum Jahreswechsel um knapp 19 Prozent. Die EnBW-Tochter Netze BW GmbH in Baden-Württemberg erhöht die Netzgebühren um 13 Prozent, die WEMAG Netz GmbH in Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg um zehn Prozent. Wie LichtBlick berichtet, senken nur wenige Betreiber die Gebühren. Dazu zählen unter anderem Stromnetz Hamburg mit einem Minus von 3,5 Prozent und die Netzgesellschaft Potsdam, die um 4,6 Prozent günstiger wird.

LichtBlick-Geschäftsführer Heiko von Tschischwitz übt scharfe Kritik an den steigenden Kosten für den Stromtransport: "Im Windschatten der Energiewende drehen die Netz-Monopolisten erneut an der Preisschraube. Dabei gibt es keine Investitions- und Kostentransparenz für die Verbraucher." Verantwortlich für die steigenden Gebühren seien neben mangelnder Transparenz vor allem hohe Renditegarantien und fehlende Innovationen. "Die Politik muss für schärfere Kostenkontrollen sorgen", fordert von Tschischwitz. "Die Verbraucher zahlen sonst weiterhin die Zeche für das undurchsichtige Spiel der Netz-Monopolisten."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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