Gasstreit: Russland, Ukraine und EU verhandeln in Brüssel

Gasstreit: Russland, Ukraine und EU verhandeln in Brüssel

17.10.2014 | Energienachrichten

Die Europäische Union, Russland und die Ukraine werden am kommenden Dienstag in Brüssel über die Gasversorgung im anstehenden Winter verhandeln. Dies kündigte Kommissionsvizepräsident Günther Oettinger an und sagte: "Ich bin verhalten optimistisch. Ich glaube, dass aufgrund unserer intensiven Vorarbeit, bei gutem Willen und wenn unsere Gasbeziehungen nicht in Geiselhaft der größeren politischen Umstände genommen werden, ein Winterpaket für die Sicherung der Versorgung von jetzt bis zum Frühjahr nächsten Jahres erreichbar sein müsste."

An den trilateralen Verhandlungen am 21. Oktober werden Russlands Energieminister Alexander Nowak und Gazprom-Chef Alexej Miller sowie der ukrainische Energieminister Juri Prodan und Naftogaz-Chef Andrej Kobolew teilnehmen. Bereits beim letzten Treffen mit russischen und ukrainischen Vertretern Ende September in Berlin hatte Kommissionsvizepräsident Oettinger einen Vorschlag für eine Interimslösung vorgelegt, die konstante Gaslieferungen in die Ukraine und die Europäische Union im kommenden Winter sicherstellen soll. Da der Gasstreit mittlerweile vor ein internationales Schiedsgericht in Stockholm gebracht wurde, ist eine finale Entscheidung über den Preis und die gesamten Altschulden erst im kommenden Jahr zu erwarten. Ein vorläufiger Kompromiss würde jedoch die Gasversorgung der Ukraine und der EU kurzfristig sicherstellen.

Die EU-Kommisison legte zudem am gestrigen Donnerstag die Ergebnisse eines Gas-Stresstest vor: Demnach müssten die europäischen Länder im Falle eines russischen Lieferstopps in diesem Winter grenzübergreifend zusammenarbeiten, um die Gasversorgung aufrecht erhalten zu können.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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