Stromspeicher: dena fordert zügigen Ausbau

Stromspeicher: dena fordert zügigen Ausbau

08.10.2014 | Energienachrichten

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat in einem aktuellen Positionspapier gefordert, den Ausbau von Stromspeichern in der Bundesrepublik zügig voranzutreiben. Pumpspeicher und vergleichbare Technologien seien nicht nur in der Lage, kurzfristig Schwankungen in der Stromerzeugung auszugleichen, sondern auch überschüssigen Strom aus Wind- und Solarkraftwerken aufzunehmen und später in das System einzuspeisen. Dies mache Stromspeicher zu einem strategisch wichtigen Baustein für die Energiewende.

Die dena kritisiert, dass bisherige Studien zum Bedarf von Stromspeichern vielfach von idealisierten Rahmenbedingungen ausgehen würden. Absehbare Probleme, wie zum Beispiel Verzögerungen beim Netzausbau oder bei der Etablierung eines europäischen Strombinnenmarktes, würden oftmals nicht berücksichtigt. Gleichzeitig verschlechtere sich die wirtschaftliche Lage für den Betrieb von Speichertechnologien zusehends.

"Stromspeicher sind unverzichtbar für die Energiewende", betont Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. "Wer etwas anderes behauptet, schadet der Energiewende und setzt letztendlich die Versorgungssicherheit in Deutschland aufs Spiel. Was oft ausgeblendet wird: Unsere Stromversorgung basiert derzeit zu 80 Prozent auf gespeicherten oder speicherbaren Energieträgern wie Erdgas, Kohle und Biomasse. Wenn wir diese Energieträger weniger nutzen, müssen wir die neuen Energiequellen Wind und Sonne mit Speichern verbinden. Bis zum Jahr 2025 sollen Photovoltaik- und Windkraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 130.000 Megawatt in Deutschland bereitstehen. Wenn die Sonne scheint und der Wind weht, wird die volle Leistung ins Netz gehen. Ohne zusätzliche Speicher verscherbeln wir die mit Förderung durch deutsche Stromverbraucher subventionierte Stromproduktion aus erneuerbaren Energien zu Niedrigstpreisen ins europäische Ausland. Wir sollten nicht denselben Fehler machen wie beim Netzausbau. Auch hier haben wir zu lange gewartet und hinken jetzt den Entwicklungen hinterher."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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