Höhere Mieten und Immobilienpreise durch EnEV 2014?

Höhere Mieten und Immobilienpreise durch EnEV 2014?

06.10.2014 | Energienachrichten

Die am 1. Mai dieses Jahres in Kraft getretene Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014 hat neue Standards für Wohnimmobilien festgelegt, um mit gut isolierten Gebäuden und modernen Anlagen geringe Energiekosten und eine verbesserte Klimabilanz zu erzielen. Laut einer aktuellen Umfrage des Anzeigenportals kalaydo.de unter 1.150 Verbrauchern und 380 Maklern herrscht am Wohnungsmarkt jedoch eher Skepsis als Zuversicht im Hinblick auf die neue EnEV. So sieht lediglich ein gutes Drittel der Miet- und Kaufinteressenten mehr Transparenz beim Energieverbrauch verwirklicht. Über die Hälfte der Makler befürchtet sogar eine Steigerung von Mieten und Immobilienpreisen durch die neuen Regelungen.

Nur neun Prozent der befragten Makler bejahen vorbehaltlos den Sinn der neuen Verordnung. Viele Immobilien-Profis bemängeln die entstehenden Kosten, den geringen Vorteil für die Kunden und die fehlende Aussagekraft der neuen Pflichtangaben. Für Verbraucher ist vor allem der Energieausweis relevant, dessen Inhalte im Zuge der EnEV 2014 ebenfalls neu regelt wurden. Den Ausweis kennen mittlerweile zwar über 90 Prozent der Miet- und Kaufinteressenten, ein besonderer Stellenwert wird ihm trotzdem nicht beigemessen. Nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten hält die Vorlage des Dokuments für wichtig, an einen Umweltnutzen durch diese Maßnahme glaubt nur ein knappes Drittel. Auch die Experten halten das neue Zahlenwerk in Inseraten für wenig hilfreich - für 63 Prozent der Makler trägt es nicht zu mehr Verständnis und Transparenz bei.

Joachim Vranken, Geschäftsführer von kalaydo.de, kommentiert die Umfrageergebnisse wie folgt: "Mit Inkrafttreten der EnEV 2014 waren viele Nutzer und Kunden unseres Anzeigenportals verunsichert. Wir wollten daher wissen, wie die Verordnungen nach fünf Monaten einzuschätzen sind. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass einer guten, auch im Markt akzeptierten Idee - leider wie so oft - eine schlechte Umsetzung folgte. Zumindest scheinen zurzeit weder Verbraucher noch Makler in ausreichendem Maße davon zu profitieren."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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