Experten streiten über Atommüll-Lagerung

Experten streiten über Atommüll-Lagerung

20.02.2013 | Energienachrichten

Wenn im Jahr 2022 die letzten deutschen Atommeiler abgeschaltet werden, müssen rund 17.000 Tonnen an hochradioaktivem Atommüll sicher von der Umwelt isoliert werden. Im aktuellen Sonderheft des Magazins "Technology Review", das sich dem Thema Energiewende widmet, zeigen sich die Experten uneins, wie man mit dem Atommüll künftig verfahren soll.

Besonders akut ist der derzeitige Streit um das Bergwerk Asse II. Im einsturzgefährdeten Schacht liegen Tausende kaputte Fässer mit radioaktivem Müll. Wolfram König soll als Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz dafür sorgen, dass der Müll ausgeräumt wird und sieht dies als einzigen Lösungsansatz: "Nach Auswertung aller jetzigen Ergebnisse bleibt nur der Weg der Rückholung." Michael Sailer, Chef des Öko-Instituts Darmstadt, ist hingegen überzeugt, dass der Atommüll in der Asse am besten aufgehoben sei. Gegenüber Technology Review erklärte er: "Ein einzelner Castor-Behälter in Gorleben ist 200-mal radioaktiver als die kompletten 47.000 Kubikmeter Müll in der Asse." Zudem sei völlig unklar, ob eine Rückholung überhaupt gelingen könne. Deshalb bleibe nur die Möglichkeit, den Schaden so gut wie möglich zu begrenzen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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