Neue Handelsbeschwerde gegen Solarglas aus China

Neue Handelsbeschwerde gegen Solarglas aus China

06.02.2013 | Energienachrichten

Neben den europäischen Herstellern von Solarmodulen, -zellen und -wafern haben nun auch Hersteller von Solarglas eine Antidumpingbeschwerde gegen chinesische Solarfirmen eingereicht. Dies hat die neugegründete Initiative EU ProSun Glass mitgeteilt. Die europäischen Hersteller werfen chinesischen Firmen vor, mit massiven Dumpingpreisen gegen ihre Konkurrenz vorzugehen.

Die aktuellen Preise für Solarglas aus China, so die europäische Initiative, würden zum Teil nicht einmal die Rohstoffkosten für die Glaserzeugung abdecken. Seit 2010 habe die Volksrepublik China dadurch ihre Solarglasexporte in die EU trotz stagnierender Nachfrage verdreifachen können. "Der neue Fall in Brüssel zeigt, dass es China nicht nur um die Kontrolle des Marktes für Solarmodule geht", kommentiert Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun. "Der Fünf-Jahres-Plan der Zentralregierung bezieht alle Teile der Solarindustrie ein, vom Modul über den Rohstoff Silizium, die Maschinen bis hin zum Solarglas. Damit wird die europäische Industrie einschließlich der gesamten Zuliefererindustrie ausgebootet. Schon heute hat das die Solarindustrie über 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland und 20.000 Jobs in ganz Europa gekostet."

Die aktuellen Dumpingpreise für chinesisches Solarglas liegen laut EU ProSun oftmals um 50 Prozent unter den Herstellungskosten. Die massiven Verluste, die jedes Unternehmen dabei zwangsläufig mache, würden durch Subventionen und Kredite der Staatsbanken in China aufgefangen. Das Antidumpingverfahren gegen chinesische Solarfirmen läuft bereits seit September 2012. Eine Entscheidung über etwaige Antisubventionszölle wird im kommenden Juni erwartet.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Solarthermie

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