Drei Viertel aller Haushalte heizen mit Gas oder Öl

75 Prozent der Haushalte in Deutschland werden mit den klimaschädlichen Energieträgern Gas und Öl beheizt. Erneuerbare Energiequellen spielen im Wohnungsbestand noch immer eine untergeordnete Rolle.

von Björn Katz

Zahlen aus dem Zensus 2022, die nun vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden, belegen: 56 Prozent der deutschen Haushalte heizen mit Gas, 19 Prozent mit Öl und weitere 15 Prozent mittels Fernwärme. Lediglich vier Prozent aller Häuser und Wohnungen nutzen zum Heizen Holz bzw. Holzpellets und drei Prozent Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen.

Regionale Unterschiede bei Energieträgern

Gasheizungen sind laut Zensus-Daten vor allem im Westen und Norden Deutschlands überdurchschnittlich vertreten. Mit Öl wird demgegenüber häufiger in den südlichen Bundesländern geheizt. Fernwämenetze sind vor allem in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin sowie in Ostdeutschland vertreten.

Anteil der Wärmepumpen nimmt seit 2010 zu

Im gesamten Gebäudebestand der Bundesrepublik ist Gas nach wie vor Heizenergieträger Nummer eins. Insbesondere Häuser und Wohnungen mit Baujahr vor 2010 werden überwiegend mit fossilen Energieträgern beheizt. Erst ab späteren Baujahren nimmt der Anteil an Wärmepumpen zu. Seit 2016 wird im Neubau in durchschnittlich jeder vierten Immobilie eine Wärmepumpe installiert.

Ölheizungen auf dem Rückzug, Gas bleibt wichtig

Im Gegenzug ist der Anteil von neuen Wohnungen mit Ölheizung stark gesunken. Zwischen 2000 und 2010 wurden im Neubau nur noch in knapp jeder zehnten Immobilie Ölheizungen installiert. Seit 2010 spielt der Energieträger Öl im Neubau mit einer Quote von unter zwei Prozent praktisch keine Rolle mehr.

Gas bleibt hingegen auch in Neubauten ein wichtiger Energieträger, auch wenn der Anteil seit 2010 sukzessive sinkt. Immerhin fast 40 Prozent der ab dem Jahr 2016 gebauten Häuser und Wohnungen in Deutschland werden mit Gas beheizt.