Hohes Sparpotenzial: Bundesnetzagentur empfiehlt Stromanbieterwechsel

Die Energiekrise hat nicht nur viele Verbraucher in Deutschland verunsichert, sondern auch die Preis- und Wechseldynamik auf dem Strom- und Gasmarkt gehemmt. Inzwischen jedoch wechseln wieder deutlich mehr Haushalte ihren Energieversorger und profitieren so von günstigen Tarifen für Neukunden.

von Björn Katz

Die Bundesnetzagentur hat erste Daten aus ihrem diesjährigen Energie-Monitoring veröffentlicht. Die Zahlen zeigen: Im vergangenen Jahr wechselten - ausgelöst durch das Abflauen der Energiekrise - so viele Haushalte wie nie zuvor den Stromanbieter. Auch auf dem Gasmarkt herrscht wieder reger Wettbewerb.

Anbieterwechsel ist "einfachste Möglichkeit, Geld zu sparen"

"2022 sind viele Kunden aufgrund der unsicheren Marktsituation bei ihren Lieferanten geblieben, für 2023 stellen wir nun wieder eine deutlich höhere Wechselbereitschaft fest. Wer es noch nicht getan hat, dem empfehlen wir, seinen Strom- oder Gasvertrag auf Einsparmöglichkeiten zu prüfen. Aufgrund gesunkener Preise für Neukunden ist ein Lieferantenwechsel derzeit die einfachste Möglichkeit, Geld zu sparen", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

Wechselquote erreicht neuen Höchststand

2023 wechselten gut sechs Millionen Haushaltskunden ihren Stromanbieter, berichtet die Behörde. Dies entspricht einer Wechselquote von rund 12 Prozent und stellt ein neues Allzeithoch dar. Im Vorjahr hatte die Quote noch bei deutlich unterdurchschnittlichen acht Prozent gelegen.

Darüber hinaus wechselten 2023 etwa 1,8 Millionen Haushalte den Gaslieferanten, was einer Wechselquote von rund 14 Prozent entspricht. Auch das bedeutet einen neuen Höchststand. Im Jahr zuvor hatte die Quote bei neun Prozent gelegen.

Hohes Sparpotenzial - vor allem beim Wechsel aus der Grundversorgung

Im April 2024, so teilt die Netzagentur außerdem mit, lag der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden über alle Vertragsarten bei 41,59 Cent pro Kilowattstunde und damit rund fünf Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Für die Kilowattstunde Gas zahlten Haushaltskunden im April 2024 im Schnitt 12,5 Cent und damit ebenfalls spürbar weniger als ein Jahr zuvor.

Dementsprechend hoch ist das Sparpotenzial bei einem Anbieterwechsel. Bereits im vergangenen Jahr konnten Stromkunden durch einen Wechsel aus der Grundversorgung im bundesweiten Schnitt gut 200 Euro pro Jahr einsparen. Vertragsübergreifend lag die durchschnittliche Wechselersparnis immerhin noch bei über 60 Euro.

Gaskunden sparten durch einen Wechsel aus der Grundversorgung durchschnittlich 470 Euro pro Jahr, vertragsübergreifend lag die Einsparung bei 210 Euro. Da der Trend bei den Strom- und Gaspreisen im laufenden Jahr weiter abwärts zeigt, sind 2024 für viele Kunden noch enormere Sparpotenziale möglich.

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