Ein Großteil der Verbraucher in Deutschland überschätzt sowohl die Anschaffungs- als auch die Betriebskosten für Wärmepumpen. Dementsprechend wird die Hürde für einen Umstieg auf die klimafreundliche Heizmethode von vielen als zu hoch empfunden.
von Björn Katz
Ein Drittel der Hausbesitzer in Deutschland glaubt, dass man für eine neue Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus mehr als 30.000 Euro investieren muss. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Stromanbieters Octopus Energy. Nur ein Viertel der Befragten schätzt die Anschaffungskosten auf weniger als 20.000 Euro. Tatsächlich beginnen die Preise unter Einbezug der attraktiven staatlichen Förderung bei deutlich unter 10.000 Euro.
Auch im Hinblick auf die Betriebskosten gehen die Schätzungen der befragten Hauseigentümer weit auseinander. Knapp die Hälfte ist überzeugt, dass eine Wärmepumpe im Betrieb teurer ist als eine Gasheizung. Dabei ist neben der Klimafreundlichkeit gerade der kostensparende Betrieb - möglich durch günstige Wärmestromtarife - eine der Stärken der Wärmepumpentechnologie.
"Zu viele halten den Umstieg auf Wärmepumpen immer noch für ein reines Klimaschutzprojekt", sagt Bastian Gierull, CEO von Octopus Energy Germany. "Dabei sind sie in den meisten Fällen nicht nur die nachhaltigste, sondern auch die günstigste Art zu heizen. Leider werden nicht nur die Anschaffungskosten überschätzt, auch der große Vorteil, dass Wärmepumpen im Betrieb deutlich weniger kosten, hat sich noch nicht herumgesprochen. Deshalb ist es für eine klimagerechte Energiewende so wichtig, dass wir besser über die günstigste Heizlösung aufklären, um Hausbesitzer*innen vor einer teuren Entscheidung für Gas und Öl-Heizungen zu schützen."
Besonders bemerkenswert: Nur zwei Drittel der Befragten sind sich bewusst, dass sie ihre Immobilie in den kommenden Jahren für den Umstieg auf erneuerbare Energien fit machen müssen. Und nur jeder Elfte hat derzeit konkrete Pläne zum Einbau einer neuen Heizung in den nächsten zwei Jahren.
Diesbezüglich empfinden knapp 60 Prozent der Hausbesitzer die vermeintlich hohen Anschaffungskosten als größtes Hindernis für der Anschaffung einer Wärmepumpe. 45 Prozent sind sich unsicher, ob sich ihre Immobilie für die Heizmethode überhaupt eignet, und gut ein Drittel zögert aufgrund der unklaren politischen Entscheidungslage.
Ebenfalls gut ein Drittel der repräsentativ Befragten äußert Bedenken, ob eine Wärmepumpe auch die Energieversorgung bei besonders niedrigen Temperaturen gewährleisten kann. Eine unbegründete Sorge: Für hiesige Winter ist die Heizleistung von Wärmepumpen absolut geeignet und verlässlich.