Am heutigen 2. Mai ist der deutsche Erdüberlastungstag. Das bedeutet: Bereits jetzt hat die Bundesrepublik alle erneuerbaren Ressourcen aufgebraucht, die eigentlich für das komplette Jahr 2024 reichen müssten.
von Björn Katz
Im weltweiten Vergleich liegt der Erdüberlastungstag von etwa einem Dutzend Staaten, darunter auch Deutschland, fast noch im ersten Drittel des Jahres, wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aktuell mitteilt. Der globale Erdüberlastungstag wird im Sommer folgen. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 fiel der weltweite Erdüberlastungstag noch auf den 23. September, 1990 auf den 11. Oktober und 1970 auf den 29. Dezember.
Der Erdüberlastungstag (englisch: Earth Overshoot Day) basiert auf einer Kampagne der Organisation Global Footprint Network. Er markiert den Tag eines laufenden Kalenderjahres, an dem die menschliche Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen das Angebot und die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen übersteigt.
Seit einigen Jahren werden neben dem globalen Datum auch nationale Erdüberlastungstage berechnet. Dabei zeigt sich: Staaten wie Katar oder Luxemburg brauchen ihre jährlichen Ressourcen bereits bis Mitte Februar auf, die Vereinigten Staaten in der Regel im März.
Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND, mahnt: "Unsere Erde ist überlastet. Ein Land, das so viele Ressourcen verbraucht wie wir, wirtschaftet schlecht und rücksichtslos. Bei der Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen gilt: Weniger ist mehr. Eine Ressourcenwende ist dringend notwendig, ein wirksames Ressourcenschutzgesetz längst überfällig."
Die Folgen multipler ökologischer Krisen würden immer offensichtlicher, so der BUND: Die ersten Monate des Jahres 2024 seien die heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen. Europa ist nach Angaben der Europäischen Umweltagentur (EUA) zudem der sich am schnellsten erwärmende Kontinent.