Elektrogeräte: EU will Recht auf Reparatur

Elektrogeräte: EU will "Recht auf Reparatur"

23.03.2023 | Energienachrichten

Wenn Elektrogeräte defekt sind, werden sie eher entsorgt als repariert. Das ist schlecht für die Umwelt und ärgerlich für Verbraucher. Nun hat die EU-Kommission ein "Recht auf Reparatur" vorgeschlagen.

Reparieren statt entsorgen

Hintergrund der EU-Initiative ist, dass Verbraucher defekte Haushaltsgeräte oder Heimelektronik künftig leichter reparieren lassen können, anstatt direkt auf einen Neukauf angewiesen zu sein. Geräte reparieren zu lassen, soll einfacher und günstiger werden als sie zu ersetzen.

Welche Geräte sollen konkret davon betroffen sein? Im Vorschlag wird der Begriff "Verbrauchsgüter" genannt. Dementsprechend umfasst die Initiative sämtliche Gerätegruppen, von großer Haushaltselektronik wie Waschmaschinen und Kühlschränke über TV-Geräte und Monitore bis hin zu Mobilgeräten wie Tablets und Smartphones.

Für Produkte, die unter das künftige Recht auf Reparatur fallen, sollen Verbraucher dann für fünf bis zehn Jahre - also ausdrücklich auch nach Ablauf der gesetzlichen Garantie - bei Herstellern eine Reparatur einfordern können.

Millionen Tonnen Elektroschrott könnten vermieden werden

Nach Angaben der EU-Kommission werden in Europa Jahr für Jahr zahllose Elektrogeräte verschrottet, obwohl sie noch repariert werden könnten. Die Folge seien EU-weit jährlich 35 Millionen Tonnen Abfall, 30 Millionen Tonnen verschwendete Ressourcen und 261 Millionen Tonnen an Treibhausgas-Emissionen. Diese Zahlen könnten mit einem Recht auf Reparatur deutlich gesenkt werden, so die Kommission.

Bereits vor einem Jahr hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke ein ähnliches Vorhaben auf nationaler Ebene angekündigt. Seither sei jedoch nichts Konkretes passiert, kritisieren Verbraucherschützer und erhoffen sich von der EU-Initiative nun mehr Tempo bei der Ressourcenschonung.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

Elektroschrott

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