Studie: Strompreise an Ladesäulen viel zu hoch

Studie: Strompreise an Ladesäulen viel zu hoch

20.03.2023 | Energienachrichten

Die Betreiber öffentlicher Ladesäulen könnten ihre Strompreise mehr als halbieren, wenn sie die Kostenvorteile durch die Strompreisbremse sowie Einnahmen aus THG-Quoten weitergeben würden. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Hamburger Ökostromanbieters LichtBlick.

Ladestrom bei 52 Cent pro Kilowattstunde

Der Strom an öffentlichen Ladesäulen kostet momentan durchschnittlich 52 Cent pro Kilowattstunde. Würden die Betreiber die Strompreisbremse und die sogenannte THG-Quote an Nutzer weitergeben, könnten die Preise um bis zu 56 Prozent auf 23 Cent sinken. Das geht aus dem jüngst veröffentlichten Ladesäulencheck 2023 von LichtBlick hervor.

"Derzeit profitieren nur die Ladesäulenbetreiber von der Strompreisbremse und dem Klimabonus. Die E-Autofahrer*innen gehen leer aus. Die Bundesregierung hat es versäumt, die Ladesäulenbetreiber zur Weitergabe der Zusatzerlöse zu verpflichten", kommentiert LichtBlick-Sprecher Ralph Kampwirth.

Öffentliches Laden derzeit so teuer wie Sprit

Für eine Reichweite von 100 Kilometern zahlen E-Autofahrer laut Studie aktuell 10,42 Euro an einer öffentlichen Normalladesäule und 12,51 an Schnelladesäulen. Im Vergleich dazu fallen bei einer Tankfüllung für 100 Kilometer derzeit 10,47 Euro an. Ladestrom ist also mindestens so teuer wie Sprit.

Ladesäulenbetreiber geben Preisvorteile nicht weiter

Das Hauptproblem liegt laut LichtBlick in der nicht zu Ende gedachten Strompreisbremse. Sie gilt zwar auch an öffentlichen Ladesäulen, allerdings fließt das Geld direkt an die Betreiber. Der Gesetzgeber schreibt nicht vor, den Preisdeckel an Verbraucher weiterzugeben.

Erhebliche Zusatzeinnahmen bringt auch die sogenannte THQ-Quote. Hierbei erwerben Mineralölfirmen Zertifikate von Ladesäulenbetreibern über die durch E-Autos eingesparten CO2-Emissionen. Dieses Geld müsse direkt an die E-Autofahrer weitergegeben werden, fordert LichtBlick, schließlich bekämen auch Haushalte mit einer privaten Wallbox die THG-Quote direkt ausbezahlt.

-> THG-Quote: Informationen und Anbietervergleich

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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