Verbraucherzentrale: Stromanbieterwechsel lohnt sich wieder

Verbraucherzentrale: Stromanbieterwechsel lohnt sich wieder

07.03.2023 | Energienachrichten

Die seit Jahresbeginn sinkenden Großhandelspreise für Strom kommen inzwischen auch bei den Privathaushalten an. Weil immer mehr Versorger wieder günstigere Tarife anbieten, kann sich ein Wechsel für Kunden lohnen, teilt die Verbraucherzentrale NRW aktuell mit.

"Wir gehen in Richtung Normalität"

Im Interview mit dem ARD-Sender Tagesschau24 hat sich Holger Schneidewindt von der Verbraucherzentrale NRW zur aktuellen Lage auf dem deutschen Strommarkt geäußert: "Ja, da ist ein bisschen mehr Musik drin. An den Großhandelsmärkten, also da, wo die Energieversorger sich selbst eindecken, gehen die Preise seit langem runter. Es ist klar, dass die Preise dann nicht sofort auch bei den Verbrauchern ankommen. Aber langsam müssen die Preise ankommen, und wir merken, dass immer mehr Verbraucher auch wieder wechseln."

Es gebe wieder mehr Alternativen für Verbraucher, und es lohne sich auch wieder, den Anbieter zu wechseln, sagt Schneidewindt und betont: "Man muss sich die Anbieter anschauen, damit man nicht vom Regen in die Traufe kommt. Aber die Tendenz ist völlig klar: Wir gehen in Richtung Normalität, und deswegen kann sich ein Anbieterwechsel auch wieder sehr lohnen."

Seriös kalkuliert: 35 Cent pro Kilowattstunde

Nach Recherchen des ARD-Wirtschaftsmagazins Plusminus haben zahlreiche große Grundversorger ihre Stromtarife noch vor wenigen Wochen deutlich zu hoch angesetzt: Laut Stichprobe verlangte die Frankfurter Mainova knapp 46 Cent pro Kilowattstunde, die Kölner Rheinenergie mehr als 50 Cent und die Aschaffenburger Stadtwerke sogar über 65 Cent.

Bei einer seriösen Kalkulation für Neukundentarife oder Vertragsverlängerungen könne derzeit ein Strompreis von etwa 35 Cent angeboten werden, so die Wirtschaftsjournalisten. Viele Anbieter würden das inzwischen auch tun, aber längst nicht alle. Verbraucherschützer vermuten diesbezüglich immer wieder Mitnahmeeffekte im Zuge der Energiepreisbremsen: Weil der Staat die Differenz zum Versorgerpreis zahlt, wird dieser besonders hoch angesetzt.

Tatsächlich zeigen unsere tagesaktuellen Strompreisanalysen: Im bundesweiten Schnitt liegen die Grundversorgungstarife derzeit um mehr als zehn Cent pro Kilowatttstunde über den günstigsten Stromprodukten alternativer Anbieter. Schon jetzt können Haushalte in Stromtarife wechseln, deren Preis unter dem Deckel der Strompreisbremse liegt. Durch einen Wechsel lassen sich im Einzelfall bis zu 400 Euro Stromkosten im Jahr sparen.

Jetzt wechseln!

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

Günstige Stromtarife

Ähnliche Energienachrichten