Statistik: So stark sind die Energiepreise seit dem Ukraine-Krieg gestiegen

Trotz zuletzt sinkender Tendenz müssen Verbraucher in Deutschland für Strom, Gas, Heizöl und Sprit deutlich mehr bezahlen als vor Beginn des Ukraine-Kriegs und der darauf folgenden Energiekrise. Das Statistische Bundesamt hat neueste Zahlen vorgelegt.

Erzeugerpreise um 33 Prozent gestiegen

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor fast genau einem Jahr sind die Energiekosten in Deutschland und Europa stark gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt aktuell mitteilt, lagen die Erzeugerpreise für Energie im Januar 2023 um knapp 33 Prozent über dem Stand vom Januar 2022.

Am deutlichsten fiel die Preissteigerung in den zurückliegenden zwölf Monaten bei der Verteilung von Erdgas aus: Im Januar 2023 kostete dies um rund 51 Prozent mehr als ein Jahr zuvor - im Monat vor dem Angriff Russlands. Strom hat sich auf Erzeugerseite seither um gut 27 Prozent verteuert, Mineralölprodukte wie Heizöl oder Kraftstoffe um knapp 13 Prozent.

Verbraucherpreise für Strom und Gas bleiben hoch

Die gestiegenen Erzeugerpreise haben sich noch deutlicher auf die Kosten für Verbraucher ausgewirkt. Trotz zum Jahresende sinkender Preise war Erdgas im Januar 2023 ohne Berücksichtigung der neu eingeführten Preisbremse für Haushalte, Handel und Gewerbe fast doppelt so teuer wie ein Jahr zuvor. Industrielle Abnahmer zahlten etwa ein Drittel mehr als im Januar 2022.

Die Strompreise für Privathaushalte stiegen - ohne Berücksichtigung der Preisbremse - in den letzten zwölf Monaten um gut 36 Prozent. Gewerbekunden zahlen für Strom derzeit 38 Prozent als im Januar 2022, Industriekunden rund 19 Prozent mehr.

Während Heizöl weiterhin deutlich teurer ist als vor Beginn der Energiekrise, hat sich bei Kraftstoffen zuletzt ein erheblicher Preisrückgang eingestellt. Benzin und Diesel kosteten an deutschen Tankstellen zuletzt in etwa so viel wie kurz vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de