Sinkende Gaspreise: Verbraucherzentrale empfiehlt Anbieterwechsel

Die Gaspreise in Deutschland sind noch immer auf hohem Niveau - nach der Kostenexplosion des vergangenen Jahres jedoch aktuell deutlich gesunken. Für viele Kunden kann sich ein Anbieterwechsel deshalb lohnen, sagen Verbraucherschützer.

Grundversorger wieder deutlich teurer als alternative Anbieter

Der Gaspreis für Privathaushalte ist im Verlauf des letzten Jahres um durchschnittlich 87 Prozent gestiegen. Das zeigt eine Analyse des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) im Auftrag des Hessischen Rundfunks. Der Verband hatte die Preisentwicklung in den 14 bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands ausgewertet und dabei enorme Unterschiede festgestellt: Während die Preise in der Gasgrundversorgung in Düsseldorf beispielsweise um vergleichsweise moderate 26 Prozent stiegen, verteuerte sich Gas in München um ganze 175 Prozent.

Weil das Gros der Grundversorger bislang nicht auf die seit Jahresbeginn sinkenden Großhandelspreise reagiert hat, die Gastarife vieler alternativer Anbieter hingegegen vergünstigt wurden, kann sich ein Anbieterwechsel nun vielerorts wieder lohnen. "In der Mehrzahl der untersuchten Städte haben die Preise in der Grundversorgung wieder deutlich über den Preisen der Sonderverträge gelegen", sagt Sabine Lund vom vzbv.

Darum sinken die Gaspreise

Gegenüber den Extremen des Vorjahres sind die Gaspreise 2023 spürbar gesunken. Woran liegt das? Der Verbrauch ist aufgrund des insgesamt milden Winters und des Sparverhaltens vieler Haushalte und Unternehmen deutlich geringer ausgefallen als zu Krisenbeginn befürchtet. Gut gefüllte Gasspeicher und neue Lierfervereinbarungen sorgen für zusätzliche Entspannung auf dem Energiemarkt. In der Folge sind die Großhandelspreise für Gas gesunken. Zwar ist das Vor-Krisen-Niveau längst nicht erreicht, dennoch können immer mehr Gaslieferanten ihre Tarife inzwischen wieder günstiger anbieten.

Die Grundversorger argumentieren demgegenüber mit einer langfristigen Einkaufsstrategie. Dadurch hätten sie auf dem Höhepunkt der Krise die Preiserhöhungen im Rahmen halten können. Die aktuell kurzfristigen Preissenkungen geben viele Stadtwerke nicht an ihre Kunden weiter.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de