60 Prozent und damit knapp zwei Drittel der Verbraucher in Deutschland kennen weder ihren genauen Strompreis noch die Vertragsbedingungen ihres Stromtarifs. Das zeigt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners.
Anlässlich der Studie wurden Verbraucher zu ihrer Preiswahrnehmung bezüglich Strom- und Heizkosten während der Energiekrise befragt sowie zur Änderung ihrer Verbrauchsgewohnheiten und ihrer Bereitschaft zum Wechsel des Energieversorgers. Das erstaunliche Ergebnis: Zwei von drei Kunden sind sich nicht über ihren Strompreis im Klaren.
Wie die Kundenbefragung desweiteren zeigt, führt die mangelnde Kenntnis der eigenen Tarifkonditionen zu einer Wahrnehmung allgemein hoher Energiepreise. So empfinden drei von fünf Befragten ihren aktuellen Strompreis als zu hoch, obwohl die Preiserhöhungen viele Bestandskunden noch gar nicht erreicht haben.
Trotz Unsicherheiten und Krisenstimmung ist die Wechselbereitschaft der Stromkunden aufgrund der steigenden Preise so hoch wie nie zuvor: 20 Prozent der Befragten geben an, ihren Stromanbieter bereits gewechselt zu haben, wobei sich die Wechselquote im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit laut Studie verdoppelt hat. Bei denjenigen, die ihren Stromanbieter bisher noch nicht gewechselt haben, hat sich die Zahl der Wechselwilligen seit 2021 sogar fast verdreifacht.
Insgesamt gibt jeder dritte befragte Verbraucher an, in den nächsten zwölf Monaten "wahrscheinlich" oder "sehr wahrscheinlich" den Energieversorger wechseln zu wollen.
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Ein weiterer Effekt der Energiekrise ist der Run auf alternative Strom- und Wärmekonzepte fürs eigene Zuhause. Mehr als 90 Prozent der Eigenheimbesitzer interessieren sich laut Studie für entsprechende Lösungen. Fast der Hälfte der Befragten ist jedoch völlig unbekannt, ob der eigene Energieversorger damit verbundene Leistungen und Produkte anbietet.
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de