Strom- und Gaspreisbremse ab März, rückwirkend zu Januar

Strom- und Gaspreisbremse ab März, rückwirkend zu Januar

24.11.2022 | Energienachrichten

Die Bundesregierung hat die finalen Gesetzentwürfe für die Umsetzung der Strom- und Gaspreisbremse vorgelegt: Beide Entlastungsmaßnahmen sollen im März 2023 in Kraft treten und rückwirkend zu Januar gelten.

Endgültige Entscheidung zu Energiepreisbremsen

Politik, Verbraucher- und Wohlfahrtsverbände sowie die Energiebranche hatten wochenlang um den Start der geplanten Energiepreisbremsen gerungen. Nun der Kompromiss: Die Preisbremsen werden im kommenden März eingeführt, so dass den Versorgern noch ausreichend Zeit für die technische und bürokratische Umsetzung bleibt. Sie gelten jedoch rückwirkend auch für die Monate Januar und Februar, so dass Haushalte und Unternehmen früher - wenn auch nachträglich - entlastet werden.

Beide Preisbremsen sollen bis Ende April 2024 wirksam sein. Die entsprechenden Gesetze müssen noch von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden, voraussichtlich bis Mitte Dezember.

Gaspreisbremse: 12 Cent pro Kilowattstunde

Die Gaspreisbremse begrenzt den Preis für eine Kilowattstunde Gas künftig für 80 Prozent des im September 2022 veranschlagten Jahresverbrauchs auf 12 Cent pro Kilowattstunde. Bei der Fernwärme werden die Kosten auf 9,5 Cent gedeckelt. Für die übrigen 20 Prozent gilt der mit dem Energieversorger vertraglich vereinbarte Preis, um Verbraucher für Einsparungen zu sensibilisieren.

-> Was ist die Gaspreisbremse?

Strompreisbremse: 40 Cent pro Kilowattstunde

Auch die Strompreisbremse deckelt 80 Prozent des im September 2022 veranschlagten Jahresverbrauchs auf einen Höchstbetrag: 40 Cent pro Kilowattstunde. Um die Strompreisbremse zu finanzieren, sollen die seit Beginn der Energiekrise entstandenen Zusatzgewinne von Teilen der Energiebranche prozentual abgeschöpft werden.

-> Was ist die Strompreisbremse?

Steigende Kosten, hoher Sparanreiz

Wichtig: Für jede gesparte Kilowattstunde Strom und Gas wird der hohe Vertragspreis angerechnet - nicht die gedeckelten 40 Cent. Das gilt auch, wenn Verbraucher mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr einsparen. Der Anreiz, den eigenen Verbrauch zu senken, ist auf diese Weise besonders hoch.

Trotz der Preisbremsen müssen Haushalte im kommenden Jahr allerdings mit hohen Strom- und Heizkosten rechnen. Zum Vergleich: Vor der Energiekrise lag der durchschnittliche Strompreis in Deutschland bei rund 33 Cent pro Kilowattstunde, für Gas zahlten Kunden etwa sieben Cent. Ein Musterhaushalt mit Jahresverbräuchen von 3.500 Kilowattstunden Strom und 12.000 Kilowattstunden Gas muss gegenüber den Vor-Krisen-Preisen mit Mehrkosten von rund 850 Euro rechnen.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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