Strompreisbremse: Sonderregel für Wärmepumpen geplant

Strompreisbremse: Sonderregel für Wärmepumpen geplant

17.11.2022 | Energienachrichten

Haushalte, die ihre Öl- oder Gasheizung kürzlich durch eine Wärmepumpe ersetzt haben, könnten bei der kommenden Strompreisbremse benachteiligt werden. Dies will die Bundesregierung nun durch eine Sonderregelung verhindern.

Habeck will Wärmepumpen berücksichtigen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kündigte nach dem gestrigen Wärmepumpengipfel in Berlin an, dass Geräte, die in diesem Jahr installiert wurden, bei der geplanten Strompreisbremse besondere Berücksichtigung finden sollen. Hintergrund ist der höhere Strombedarf von Wärmepumpen.

Die voraussichtlich ab Januar geltende Strompreisbremse soll 80 Prozent des Stromverbrauchs von Privathaushalten auf einen maximalen Kilowattstundenpreis von 40 Cent deckeln. Als Berechnungsgrundlage für dieses Basiskontingent dient der jeweilige Stromverbrauch aus dem Vorjahr. Haushalte, die neue Wärmepumpen erst kürzlich in Betrieb genommen haben, fürchten nun, bei der Kalkulation benachteiligt zu werden, weil ihr Stromverbrauch zuvor noch deutlich geringer war.

Habeck stellte nach dem Wärmepumpengipfel klar, dass man "das politisch eigentlich gewollte Verhalten - nämlich weg von fossilen Energien" auf keinen Fall bestrafen wolle. Daher werde es eine Sonderregel geben, die den gestiegenen Stromverbrauch von Haushalten mit neu installierter Wärmepumpe berücksichtige.

Wärmepumpen-Offensive in Deutschland

Derzeit sind etwa 1,4 Millionen Wärmepumpen in Deutschland installiert, bis 2030 sollen es sechs Millionen sein. Zum Vergleich: Bundesweit werden gegenwärtig rund 14 Millionen Gasheizungen betrieben. Um die Wärmewende zu beschleunigen, hat die Bundesregierung das Ziel ausgegeben, dass von 2024 an pro Jahr eine halbe Million neuer Wärmepumpen installiert werden sollen.

Der Umstieg von der klassischen Öl- oder Gasheizung auf eine Wärmepumpe wird zwar staatlich gefördert, die Wartezeit auf den Einbau beträgt derzeit jedoch zwischen sechs Monaten und einem Jahr. Der hohen Nachfrage stehen Fachkräftemangel und Lieferengpässe gegenüber.

Mehr Informationen: Wärmepumpenstrom

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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