Gaspreis sinkt, Gasumlage vor dem Aus - StromAuskunft

Gaspreis sinkt, Gasumlage vor dem Aus

27.09.2022 | Energienachrichten

Der europäische Gaspreis ist auf den niedrigsten Stand seit Juli gesunken. Parallel dazu zeichnet sich das Aus für die vieldiskutierte Gasumlage noch vor ihrem Inkrafttreten ab.

Gaspreis auf niedrigstem Stand seit Juli

Im August hatte der europäische Großhandelspreis für Erdgas noch bei mehr als 300 Euro je Megawattstunde gelegen. In den letzten Tagen ist er auf unter 170 Euro gefallen. Branchenexperten zufolge könnte sich der Trend fortsetzen: "Wir werden mit Sicherheit eine Dämpfung der Preise in den nächsten 18 Monaten sehen", prognostiziert Timm Kehler, Geschäftsführer des Verbandes Zukunft Gas im ARD-Interview.

Der Preisrückgang hat mehrere Ursachen: Zum einen sind die europäischen Gasspeicher gut gefüllt, in Deutschland liegen die Füllstände inzwischen bei über 90 Prozent. Zum anderen bezieht Europa derzeit amerikanisches Flüssiggas in Rekordhöhe. Auch die angestrebten Liefervereinbarungen mit arabischen Staaten sowie die infolge der hohen Preise gesunkene Nachfrage wirken sich preisdämpfend aus.

Gaspreisdeckel statt Gasumlage?

Gleichzeitig rücken immer mehr führende Politiker der Ampel-Koalition von der für Oktober geplanten Einführung der Gasumlage ab. Der Grünen-Bundesvorsitzende Omid Nouripour äußerte zuletzte, die Umlage müsse weg, "so schnell es geht". SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sieht verfassungsrechtliche Probleme vor dem Hintergrund der angekündigten Uniper-Verstaatlichung und verspricht in Bezug auf die Gasumlage Klarheit bis Ende Oktober.

In diesem Zusammenhang werden auch die Rufe nach einem Gaspreisdeckel lauter. Statt Mehrkosten für Verbraucher, wie sie mit der Umlage verbunden wären, würde eine solche Deckelung der Preise für Entlastung sorgen. Allerdings würde die Maßnahme für den Bund Kosten in Milliardenhöhe bedeuten.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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