Strompreisdeckel: EU bittet Energieerzeuger zur Kasse

Strompreisdeckel: EU bittet Energieerzeuger zur Kasse

15.09.2022 | Energienachrichten

Um Verbraucher in der EU bei den hohen Strompreisen zu entlasten, sollen übermäßige Gewinne von Energieerzeugern künftig abgeschöpft werden und in einen Strompreisdeckel fließen. Die EU-Kommission rechnet mit einem Erlös von 140 Milliarden Euro.

EU-Kommission will Sondergewinne von Stromerzeugern einziehen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am gestrigen Mittwoch einen Gesetzesvorschlag präsentiert, um die zuletzt stark gestiegenen Gewinne vieler Stromproduzenten an die Endverbraucher umzuverteilen.

Der Strompreis wird derzeit von den hohen Kosten für Gas getrieben. Die Folge: Auch Erzeuger, die günstigere Quellen wie Kohle- und Atomkraft, aber auch Wind und Sonne nutzen, können ihren Strom zum überhöhten Preisniveau der Gasverstromung verkaufen. Diese Zusatzgewinne will die EU einziehen.

Laut Vorschlag sollen die Sondereinnahmen der Stromerzeuger künftig ab 180 Euro je Megawattstunde eingezogen und in Form gedeckelter Strompreise an die Verbraucher weitergegeben werden. Die Bundesregierung hatte unter dem Schlagwort Strompreisbremse in der vergangenen Woche eine ähnliche Maßnahme angekündigt.

-> Was ist die Strompreisbremse?

Auch Gas- und Ölkonzerne sollen Profite abtreten

Gewinne seien unter dem Prinzip der sozialen Marktwirtschaft zwar nichts Schlechtes, so von der Leyen im Europaparlament. "Aber in diesen Zeiten ist es falsch, außerordentliche Rekordeinnahmen und Gewinne zu erzielen und vom Krieg zu profitieren."

Daher sollen auch Gas- und Ölkonzerne als Profiteure der derzeitigen Krisenlage ihren Beitrag in Form einer Solidaritätsabgabe leisten. Dem Entwurf der EU-Kommission zufolge sollen sie auf Profite des laufenden Jahres, die 20 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre liegen, eine Abgabe von 33 Prozent zahlen.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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